Was ist eine Festbrennweite - Tipps und Tricks

5 gute Gründe, warum du dir eine Festbrennweite kaufen solltest

Brauchst du eine Festbrennweite? Also früher oder später wirst du auf deinem Weg beim Fotografieren lernen definitiv auf den Begriff Festbrennweite gestoßen sein – oder? Hast du vielleicht sogar schon eine?

Ich habe mir meine erste Festbrennweite kurz nach dem Start in meine Fotografie gekauft. Seit dem bin ich sehr verliebt in diese Optik. Denn ganz ehrlich: Diese 50mm haben mir damals geholfen meine Fotografie enorm weiter zu entwickeln. Darum geht es unter anderem auch in meinem E-Book, das ich für dich geschrieben habe. Hier habe ich dir einmal ein paar Gründe vor Augen geführt, warum eine Festbrennweite nie wieder in meiner Fototasche fehlen darf.

Festbrennweite-Fotografieren-Lernen
So viel Liebe für 50mm: Meine erste Festbrennweite, das Canon 50mm EF 1.8, mittlerweile abgelöst durch die Profilinse Canon 50mm 1.2.

Was ist eine Festbrennweite?

Wenn du online recherchierst, so findest du bei Wikipedia die Erklärung “eine Festbrennweite ist im Fachjargon der Name für ein Objektiv, dessen Brennweite bedingt durch die Bauart fest vorgegeben ist und sich nicht wie bei einem Zoomobjektiv verändern lässt.” So weit kann ich zustimmen. Dann steht da noch “Im Vergleich zum Zoomobjektiv ist eine Festbrennweite meist einfacher und günstiger zu entwickeln und zu produzieren” – okay, das mag sein. Günstig(er) sind Festbrennweiten allerdings nicht unbedingt. Jedenfalls nicht, wenn du ins eher Amateur oder Profisegment der Fotografie schaust. Da kosten diese für meine Kamera schon mal gerne über 1.000 Euro.

Fotografiert in einem Kunden-Shooting mit meiner 50mm Lieblingsoptik.

In meiner Kameratasche befinden sich derzeit eine 30mm Brennweite (der Weitwinkel), eine 50mm Festbrennweite (für Portraits und den “normalen Blick”, eine 85mm Festbrennweite (uhi, ich liebe diese Brennweite) und eine 100mm Festbrennweite (wollte ich damals so gerne haben und nun nutze ich diese (fast) nie.

Ich kann dir empfehlen, wenn du noch keine hast, dann starte mit der 50mm Optik.

Wahnsinnslook für Portraits – dieses ist fotografiert mit meiner 85mm Festbrennweite.

Festbrennweiten und die Kreativität: Du komponierst dein Foto

Wahrscheinlich gibt es 1000 tolle Gründe für den Kauf einer Festbrennweite. Aber der für mich entscheidende Faktor ist die Bildgestaltung. Immer wieder bin ich in meiner Bildkomposition gescheitert an dem „ich habe zu viel auf meinem Bild“.

Man sagt eine 50mm Festbrennweite bilde in etwa das gleiche Sichtfeld wie das menschliche Auge ab. Das bedeutet, dass der Blick durch deinen Sucher deinem Sichtfeld entspricht. Das macht dir das fotografische Leben einfacher. Denn du kannst eben nicht zoomen. Du kannst nicht „weitwinkeln“. Es geht nicht! Wenn du mehr – oder weniger – auf deinem Bild haben möchtest, benutze deine Füße. So einfach ist das. Mir hat das sehr geholfen. Ich bin ans Motiv ran gegangen, bin auf Distanz gegangen. Ich habe erneut geschaut und viel intensiver überlegt, bevor ich den Auslöser gedrückt habe. Hier findest du weitere Gedanke zum Thema Bildgestaltung.

Was für Fotos mache ich mit einer Festbrennweite?
Die Festbrennweite lehrt dich das Wesentliche zu fotografieren

Zoomobjektiv vs. Festbrennweite: Scharfe Bilder

Eine Festbrennweite (im englischen auch Prime Lens oder Fixed Lens) liefert dir sehr scharfe Bilder. Es gibt eine Reihe von Gründen, warum das so ist. Zum einen hat eine Festbrennweite weniger optische Elemente als das klassische Zoom-Objektiv und so kommt das Bild schärfer auf deinen Sensor.

Tolle Optik, um den Blick zu fokussieren und die Szene “aufzuräumen dank großer Blende.

Zudem hat ein Zoom Objektiv in der Regel immer mehr Verzeichnungen und chromatische Aberrationen. Das meint Farbsäume an kontrastreichen Kanten, vorzugsweise eher in der Nähe von Bildrändern und den Ecken des Fotos. Diese chromatischen Aberrationen entstehen je nach Objektivqualität mehr oder weniger. Und bei Zoom Objektiven eben mehr. Dazu kann ich dir den Blog Traumflieger ans Herz legen. Da kann man tolle Testberichte zu Objektiven lesen.

Die Festbrennweite: Mein Portrait-Objektiv

Das 50mm-Geheimnis: Das wunderschöne Bokeh

Sobald du über Festbrennweite recherchierst, wirst du oft auch den Begriff Offenblende lesen. Denn das macht oft eine gute Festbrennweite aus: Die Möglichkeit mit einer so genannten Offenblende Fotos mit einem wundervollen Bokeh hinzubekommen. Das Bokeh bezieht sich auf die Qualität der Unschärfe in den Bereichen, die nicht im Fokus sind. Dieser verschwommene Hintergrund macht dein Foto oft zu einem Wow-Foto. Und Wow-Fotos tun uns als Fotografen doch gut – oder? Das Bokeh betont dein Hauptmotiv und du leitest den Blick des Betrachters. Mit einem Zoom Objektiv ist es nicht immer leicht ein tolles Bokeh hinzubekommen, da es dazu eben kleine Blendenwerte benötigt (hier übrigens eine kurze Auffrischung zum Thema Blende).

Eine Festbrennweite liefert ein tolles Bokeh – auch bei wenig Licht

Lichtstärke: Viel Licht für tolle Bilder

Die Wirkung der Blende
Fotografieren lernen: Die Blende, Foto: KoeppiK (Eigenes Werk), Wikimedia.

Ebenso wie durch einen kleinen Blendenwert ein tolles Bokeh erzeugt werden kann, lässt ein Objektiv mit einem kleinen Blendenwert (zum Beispiel mit einer Offenblende von f/1.8) sehr viel Licht durch. Die Lamellen der Blende sind weit geöffnet und lassen viel Licht auf den Sensor beim Auslöser drücken.

Das ist super, wenn du in ungünstigen Lichtverhältnissen fotografiert und (natürlich) ohne Blitz auskommen möchtest. Mit einem Zoom-Objektiv, welches mit einer Blende von f/5.6 oder im Zoom-Bereich sogar erst ab f/6.5 startet, wirst du bei wenig Licht Schwierigkeiten haben ein scharfes Bild hinzubekommen, ohne das über ISO (Iso zu hoch = Bildrauschen) oder eine lange Belichtungszeit (Belichtungszeit zu lange = Bild verwackeln) ausgleichen zu können. Mit einer lichtstarken Festbrennweite bist du da sehr viel unabhängiger, auch mal in ungünstigen Lichtsituationen zu fotografieren.

Das günstigste Objektiv: Die Festbrennweite

Wenn du dich einmal auf dem Einsteigermarkt für Festbrennweiten umschaust, wirst du erstaunt sein wie günstig eine brauchbare Festbrennweite sein kann. Meine erste Festbrennweite – die Canon 50mm Festbrennweite mit Blende f/1.8 – hat gerade mal knapp unter 100 Euro gekostet. Und ich liebe das Objektiv immer noch!

Nachfolgend habe ich mir, wie oben erwähnt, noch eine 85mm Festbrennweite hinzu gekauft. Die war schon etwas teurer, aber klar – teurer geht immer. Sobald du nach einer Festbrennweite mit f/1.4 oder f/1.2 Ausschau hältst, wirst du wie immer sehen – äh, es geht auch noch mal teurer. Mittlerweile ist meine Haupt-Brennweite die Canon 1.2 Festbrennweite mit 50mm. Eine tolle Linse!

Aber wenn du keine Profi-Werbefotos machen willst, brauchst du diese nicht. Ich bin mit meinen Festbrennweiten von 30mm, 50mm und 85mm sehr glücklich. Das 100mm hätte es nicht gebraucht!

Einige günstige Festbrennweiten als Einstieg

Angebot
Canon EF 50mm F1.4 USM Standardobjektiv (58mm Filtergewinde) schwarz
  • Hohe Lichtstärke von 1:1,4
  • Standard-Bildwinkel von 46 °; Filterdurchmesser: 58 mm
  • USM AF-Motor mit jederzeitiger manueller Scharfstellung
  • Naheinstellgrenze: ca. 45 cm; Asphärische Linse
  • Lieferumfang: Canon EF 50mm/ 1,4/ USM Objektiv
Angebot
Canon EF 50mm F1.8 STM Objektiv (58mm Filtergewinde) schwarz
  • Setzen Sie eine attraktive Hintergrundunschärfe ein, um Ihr Motiv hervorzuheben – ein großartiger Look für Personenaufnahmen.
  • Die nahezu geräuschlose STM-Fokussierung stellt Fotos schnell scharf und sorgt bei Videoaufnahmen für eine kontinuierliche Scharfstellung.
  • Mit einem Gewicht von nur ca. 160 g ist das EF 50mm f/1,8 STM ein Objektiv, das Sie überall dabei haben können.
  • Das EF 50mm f/1,8 STM hat eine Naheinstellgrenze von nur 35 cm. Damit kommen Sie noch näher an das Motiv heran und erreichen einen höheren Abbildungsmaßstab
  • Lieferumfang: Canon EF 50mm Objektiv; Objektivdeckel E-49; Objektivrückdeckel; Bedienungsanleitung; Garantiekarte; EAC Broschüre
Angebot
Nikon 2199 AF-S NIKKOR 50 mm 1:1,8G Objektiv (58mm Filtergewinde)
  • 50mm Standardobjektiv für das FX-Format (Bildwinkel an einer Nikon-Spiegelreflexkamera mit DX-Format entspricht 75mm bei Kleinbild)
  • Hohe Lichtstärke von 1:1 ,8; Ideal für Aufnahmen bei schwachem Licht oder Porträtaufnahmen
  • Asphärische Linse für überragende Bildqualität
  • Silent-Wave-Motor (SWM) für schnellen und leisen Autofokus
  • Zwei Fokusbetriebsarten (Autofokus, manuelle Fokussierung); Besonders leichtes und kompaktes Gehäuse

Hast du schon eine Festbrennweite?

Was ist dein Lieblingsobjektiv? Und warum? Ich freue mich auf deine Meinung!


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MikeTheScotch
MikeTheScotch
3 Jahre zuvor

Hallo Lars, schöner Artikel mit wenig Technik-SchnickSchnack. Die 1000 Gründe, die kann man überall nachlesen, aber mal schön zu lesen, wer was aus welchem Grund macht oder entscheidet.

Ich habe sogar 4 Festbrennweiten, wobei ich dieses zwischen sehr oft bis fast gar nicht nutze. Der 50mm/f1,8 Klasssiker darf als Portraitobjektiv und die grandiose Offenblende nirgends fehlen.

Dann habe ich noch ein 24mm / f2,8, brauche ich aber eher selten. Wir beide freunden uns nicht so richtig an.

Dann habe ich noch ein Fisheye mit 8mm und manuellem Focus. Da kann man schon tolle Sachen machen, einige Verzerrungen kann man in Photoshop ja auch wieder gerade rücken, aber das ist wirklich nur alle 1-2 Monate mal aufm Apparat.

Meine ganz große, innige Liebe gilt meiner 100mm / f2,8 Linse. Auch mit 2,8mm bekomme ich noch viel Licht rein, aber die Hintergrundunschärfe, das Bokeh ist traumhaft. Ich fotografiere sehr gerne im Telebereich, muss nicht ganz so nah ans Motiv, ans Model ran, rücke niemandem auf die Pelle. Da ich keine professionellen Modelle habe sondern ganz normale Menschen und Familienmitglieder fotografiere ist das ein wichtiger Punkt. Und wie gesagt, das Bokeh ist einfach traumhaft.

Was ich ausdrücklich anmerken muss (gerade im Internet): das ist meine persönliche Meinung und Ansicht. Andere Meinungen / Ansichten sind selbstverständlich zugelassen, ja sogar erwünscht. Es muss nicht jeder gleicher Meinung sein, wenngleich das Internet voll zu sein scheint von solche engstirnigen Streamlinern.

Paul
Paul
4 Jahre zuvor

Hallo,
ein guter Artikel mit viel Info. Sie sollten die Sensorgrösse da zuschreiben: ,, Vollformatsensor, APS-C oder MFT. Daraus ergibt sich 50 mm, 35 mm oder 25 mm – Cropfaktor.
Festbrennweiten sind ein Traum. Ich bin nur damit in den Urlaub, z.B. Bulgarien, Georgien und schöne Grüssle aus dem Badner Land Paul.

achern-9
wIRKOLA
wIRKOLA
7 Jahre zuvor

Hallo Lars !

Ich habe für meine D90 die 50/1,4 D und die 85/1,8 D aber wirclich verliebt habe ich mich in den Bildausschnitt den ein 135mm Objektiv an DX macht .sind ja 202mm KB also eine ganze Menge , da heißt es sich zu bewegen . Da ich “Altglasliebhaber” bin , gehört mir ein Tamron (Adaptall 2) Close Focus 135/2,5 & ein Jupiter 11A 135/4 . Ich habe schon mit einem Walimex 135/2 geliebäugelt , aber ~ 600 € und dann auch ohne AF ? Die mit AF das Nikkor o. C.Zeiss sind jenseits von Gut & Böse . Festbrennweiten sind Klasse , kannte ich aber nicht anders . In der ehemaligen DDR einen Zoom ? Wir hatten “Turnschuhzoom” , darum waren Zoomobjektive eigentlich was Neues !

LG Wirkola

„Jupiter 11 A“ 135/4 offen
phP!cs
9 Jahre zuvor

Eigentlich viel zu selten. Sobald die Temperaturen aber ansteigen, wird auch das Makro-Glas mal wieder mehr verwendet. 😉

Übrigens… wenn du Zeit und Lust hast…
http://www.phpics.ch/index.php/fotografie-tag-10-fragen/

Würde mich freuen, wenn du mitmachst.

Grüsse
Pascal

phP!cs
9 Jahre zuvor

Hi Lars
Aktuell besitze ich zwei Festbrennweiten. Ein 50mm 1.8G von Nikon sowie eine 105mm 2.8er Makrolinse.
Das 50mm zählt aufgrund seines geringen Gewichts, seiner guten Schärfe sowie der klassischen Brennweite zu meinen absoluten Favoriten. Zudem eignen sich 50mm auch ideal in der Fahrzeugfotografie. 😉

Grüsse
Pascal

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