Oh je, welche Kamera soll ich nur kaufen? Hier findest du einfache Tipps und deine ultimative Kamera Empfehlung bzw. Wissenswertes für eine gute Beratung für deinen nächsten Kamerakauf – genau für deinen Anspruch. Egal, ob du die beste DSLR, die beste Spiegelreflexkamera oder Systemkamera suchst, auf der Suche nach den besten Kameras für Einsteiger und Anfänger bist oder eigentlich erst einmal verstehen möchtest, wie ein Fotoapparat bzw. deine Digital-Kamera oder das Objektiv funktioniert – und klar, welche Kameras es eigentlich gibt – und welche vielleicht sogar für deine Ansprüche genau perfekt sind. Ich möchte dir eine Entscheidungshilfe mit an die Hand geben, um die für dich optimale Kamera zu finden.
Welche Kamera passt zu dir?
Wenn du zudem erst einmal grundlegend dir die Frage stellen willst, ob du eine neue Kamera brauchst, dann habe ich hier 5 Überlebenstipps, wenn du dir eine neue DSLR-Kamera kaufen willst.
Aber auch sonst habe ich – neben dieser Kamera Beratung – auf meinem Foto-Blog jede Menge Tipps und Tricks zum Fotografieren sowie viele Fotoaufgaben in meinem Online-Fotokurs zum mitmachen für dich.
Kamera Empfehlung: Worauf muss ich beim Kamera Kauf achten?
Hier findest du ein paar Fragen, die ich mir vor meinem Kamerakauf stelle und die du auch dir stellen solltest oder den Verkäufer bei einer guten Kamera Kaufberatung damit löchern solltest:
Ganz zuerst: Gefällt mir die Kamera?
Du solltest die Kamera mögen – sowohl von der Optik, Größe und dem Design, denn ihr verbringt viel Zeit miteinander. Das kann dir kein Foto-Onlineshop beantworten und auch kein Fotografie-Fachhandelsverkäufer. Vielleicht denke ich da auch etwas esoterisch, aber alle meine Kameras mag ich sehr gerne 🙂
Wie groß ist der Sensor?
Wie und was für ein Sensor ist verbaut in deiner Kamera. Was es für Kamerasensoren und Chips gibt, findest du etwas weiter unten!
Wie ist die Handhabung – wie fühlt sie sich an?
Wie liegt die Kamera in der Hand? Sind die Tasten gut zu erreichen und gut zu drücken/zu bewegen? Finde ich super wichtig, denn du musst sie gut und sicher bedienen können!
Sinnvoller, für deine Ansprüche brauchbarer Funktionsumfang
Hat sie GPS oder Wifi? Hat sie eine Wasserwaage, einen internen Blitz oder was auch immer dir am Herzen liegt. Meine letzte Kamera, die ich mir gekauft habe, dat zum Beispiel einen eingebauten, zuschaltbaren ND-Filter – wusste vorher nicht, dass ich sowas brauchen kann – ist aber super!
Gibt es passendes Kamera Zubehör?
Was für Objektive, Filter oder Taschen gibt es? Kann auch mal ein entscheidendes Kriterium sein. Also sammle deine Ansprüche und recherchiere, was du gerne haben möchtest.
Wie ist die Bildqualität und in welchen Formaten kann ich fotografieren?
Wie groß ist die maximale Auflösung? Welche Formate nutzt sie zum speichern? Für mich ist es immer wichtig, dass sie in RAW speichern. Kann nicht jedes günstige Model, daher immer drauf achten.
Display, Klappdisplay und elektronischer Sucher?
Wie nutzt du deine Kamera? Fotografierst du auf Festivals über Kopf, so wäre ein Klappdisplay in viele Richtungen toll. Bist du Techniker und hast gerne alle Details im Sucher? Dann macht ein elektronischer Sucher Spaß!
Gibt es einen Mikroanschluss?
Ich filme gerne mit meine DSLR, also ist ein Anschluss für ein externes Mikro entscheidend gewesen bei meiner damaligen Canon EOS-Wahl.
Wie ist das Gehäuse verarbeitet?
Wo, wie und wann fotografierst du? Ich bin oft draußen, daher muss es auch mal einen Regen oder Schnee abkönnen. Zudem sollte nicht sofort ein Kratzer im Gehäuse sein, wenn ich sie mal ablege.
Wie ist die Akku-Reichweite?
Viele Funktionen saugen auch viel Akku-Leistung. Bei machen Kits gibt es gleich einen Zusatzakku hinzu.
Was willst du mit deiner Kamera fotografieren?
So aber nochmal von vorne. Daher frage ich dich, was genau du eigentlich mit deiner Kamera willst. Nur so kannst du richtig recherchieren oder auch einem Verkäufer optimale Antworten geben. Mit dieser Antwort triffst du eine gute erste grundlegende Entscheidung in der Empfehlung und Wahl der für dich besten Kamera.
Meine Empfehlung: So kannst du folgende Dinge beim Kamerakauf genauer betrachten:
Suchst du…
- …ein Kamerasystem, dass du stets erweitern kannst und immer auch Objektive tauschen kannst?
- …eine Kamera für möglichst super scharfe Bilder?
- …eine kompakte “Immer-dabei” Kamera, da du viel auf Reisen bist mit kleinem Gepäck?
- …etwas mit einem großen Zoom/Tele – ohne das Objektiv wechseln zu müssen?
- …eine Kamera, die robust ist und viel abkönnen sollte, da du viel draußen unterwegs bist?
Grundregel für deinen Kamerakauf
Frage dich vor deinem Kamera-Kauf immer, was genau du eigentlich mit deiner Kamera willst – wofür nutzt du diese? Nur dann macht eine Kamera-Empfehlung Sinn!
Kamera bis 300 Euro
Hier findest du bei Amazon die besten Kameras bis 300 Euro.
Mein Favorit ist unter anderem die Canon EOS 4000D DSLR Kamera. Eine schöne Einsteiger DSLR mit tollen Funktionen.
Kamera bis 600 Euro
Ganz egal, ob du eine klassische digitale Spiegelreflexkamera oder kompakte, spiegellose Systemkamera, selten war der Einstieg in die Fotografie mit Wechselobjektiven erschwinglicher als heute.
Mein Favorit ist hier unter anderem die Canon EOS M50 – eine tolle spiegellos Systemkamera mit Touchscreen LC-Display. Die EOS M50 ist eine nahezu perfekte spiegellose Anfängerkamera. Sie ist intuitiv und leicht zu bedienen. Die Qualität ist super und die Funtionalität ist absolutes Toplevel. Meiner Ansicht nach die beste Einsteigerkamera derzeit.
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Kamera bis 800 Euro
Für 800 Euro bist du auf bestem Wege in die Profiliga. Hier gibt es eine ganze Menge Spiegelreflexkamera oder spiegellose Systemkamera für dein Geld.
Eine tolle Kamera ist unter anderem die Fujifilm X-T20 Systemkamera mit XF18-55mm Objektiv Kit.
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Menschen und Porträts
Du fotografierst gerne Menschen und Portraits und suchst eine Kamera für Portraitfotografie.
Dann solltest du bei deiner Wahl der besten Kamera für Portraitfotografie auf folgende Parameter achten:
- Eine möglichst große Offenblende (z.B. f/2)
- Einen größeren Sensor (APS-C oder Vollformat)
- Wechselobjektive und vielleicht sogar gleich hinzu eine Festbrennweite (mein liebstes Porträtobjektiv ist übrigens das 85mm von Canon)
- Super sind zudem sehr flexibel einstellbarere Autofokuspunkte
- Die Möglichkeit der Nachbearbeitung dank RAW-Speicherformat statt nur JPG
Passende Modelle sind hier zum Beispiel die Canon EOS 80D mit einer Festbrennweite (z.B. 50mm):
Tierfotografie und entfernte Zoom-Motive
Du magst Tierfotografie und entfernte Zoom-Motive und suchst eine Kamera für Tierfotografie. Dann solltest du bei deiner Wahl auf folgendes achten:
- Einen möglichst großen Zoom (z.B. 200mm)
- Einen größeren Sensor (1 Zoll, APS-C oder Vollformat)
- Entweder Superzoom (also ein Objektiv fest am Body) oder Wechselobjektive und hinzu ein Teleobjektiv (ab 200 mm)
- Die Möglichkeit der Nachbearbeitung dank RAW-Speicherformat statt nur JPG
Passende Modelle sind hier zum Beispiel die Modelle der Panasonic LUMIX DMC-Reihe. Haben einen gigantischen Zoom. Alternativ natürlich eine DSLR in Kombi mit einem Ultra-Tele-Megazoom wie zum Beispiel dem Tamron Ultra-Tele-Megazoom.
Kamera Empfehlung für Landschaftsfotografie und Reisefotografie
Ich liebe Landschaftsfotografie. Du auch? Dann solltest du bei deiner Wahl und der Kamera Kaufberatung auf folgendes achten:
- Einen möglichst guten Weitwinkel (z.B. 20mm)
- Einen größeren Sensor (1 Zoll, APS-C oder Vollformat)
- Wechselobjektive eignen sich da super
- Die Möglichkeit der Nachbearbeitung dank RAW-Speicherformat statt nur JPG
Die beste Kamera für Details und Makrofotografie
Du magst den Blick für kleine Details und somit suchst du die besten Kameras für Makro und Detailfotografie?
- Achte auf Kameras mit Makro-Modus am/im Objektiv
- Eine geringe Naheinstellgrenze
- Einen größeren Sensor (1 Zoll, APS-C oder Vollformat)
- Wechselobjektive eignen sich da super
- Die Möglichkeit der Nachbearbeitung dank RAW-Speicherformat statt nur JPG
Die passende Kamera für Event und Konzertfotografie
Du bist Fan von Konzertfotografie und Eventfotografie? Da hast du es mit jeder Menge besonderen Lichtsituationen zu tun, oft dunkler Umgebung und heller Bühnenbeleuchtung. Dann solltest du bei deiner Wahl auf folgendes achten:
- Einen größeren Sensor (1 Zoll, APS-C oder Vollformat) für Rauscharme Fotos
- Reaktionsschnelligkeit und Serienbildaufnahmen
- Einen guten ISO-Umfang für dunkle Momente (Nachtfotografie)
- Einen möglichst großen Zoom (z.B. 200mm) – also Superzoom (also ein Objektiv fest am Body) oder Wechselobjektive und hinzu ein Teleobjektiv (ab 200 mm)
- Die Möglichkeit der Nachbearbeitung dank RAW-Speicherformat statt nur JPG
Ich fotografiere bei Konzerten immer mit meiner Canon 6D-DSLR. Super sind auch Bridgekameras und Superzoom-Modelle (z.B. Nikon COOLPIX B700) mit gutem Sensor.
Die beste Streetfotografie-Kamera Empfehlung
Du liebst du Street-Fotografie? Dann brauchst du eine eher unauffällige Kamera, die schnell ist und auch gerne tolle Schwarzweiß-Fotos kann? Dann solltest du bei deiner Wahl auf folgendes achten:
- Reaktionsschnelligkeit und Serienbildaufnahmen
- Unauffällig und kompakt
- Wie immer: Die Möglichkeit der Nachbearbeitung dank RAW-Speicherformat statt nur JPG
Ich fotografiere auf der Straße sehr gerne mit Fuji – also insbesondere der Fujifilm X100F. Aber auch Olympus OM-D Serie oder ähnliche kompakte Modelle sind super für Streetfotografie.
Du möchtest eine perfekte Allrounder-Kamera?
Einmal alles bitte? Es ist nicht ganz leicht DIE perfekte Empfehlung zu geben, wenn du alles fotografieren willst. Dann würde ich in jedem Fall sagen: Großer Sensor (auch für lichtschwache Situationen), guter Zoom (für alle Sitationen wie Reise und Co.) und bicht zu schwer. Dann solltest du bei deiner Wahl auf folgendes achten:
- Einen größeren Sensor (1 Zoll, APS-C oder Vollformat) für Rauscharme Fotos
- Reaktionsschnelligkeit und Serienbildaufnahmen
- Einen guten ISO-Umfang für dunkle Momente (Nachtfotografie)
- Einen möglichst großer Zoomumfang (z.B. 18-150mm)
- Wie immer die optimale Möglichkeit der Nachbearbeitung dank RAW-Speicherformat statt nur JPG
Da könnten diese Modelle passen:
Womit hast du bisher fotografiert?
Frage dich einmal, was du bisher gerne gemocht hast…
- Bisher nur mit meinem Smartphone
- Ich hatte eine kompakte Digitalkamera
- Ich habe eine ältere Spiegelreflexkamera
- Ich habe bisher nicht fotografiert
Was macht eigentlichen deine Kamera?
Deine Kamera besteht aus drei grundlegenden Elementen: einem optischen Element (das Objektiv), einem mechanischen Element (die Kamera selbst) und dem Speichermedium (z. B. SD-Karte oder – früher – der Film). Das ist bei allen Kameras gleich. Egal ob Bridgekamera, Vollformatsensor oder Kompaktkamera. Smartphones haben ebenfalls ein – wenn auch sehr kleines – Objektiv. Die Kameramechanik eines Smartphones wird durch eine Software zwar nur imitiert, aber die Funktionsweise will aufs Gleiche hinaus.
Damit möchte ich nicht das wundervolle Mysterium Kamera entzaubern, vielmehr macht diese Reduktion auf die wesentlichen Bestandteile es einfacher, das technische Wunderwerk besser zu verstehen und vielleicht auch einzuschätzen, welche Kamera die richtige für dich ist.
Der Kamera-Ratgeber für Einsteiger: Welche Kameras gibt es?
Spiegelreflexkamera (DSLR) mit Vollformatsensor
Ein Vollformatsensor hat die gleiche Größe wie ein analoger Kleinbildfilm, den der ein oder andere noch aus dem Fotogeschäft kennt. Dieser garantiert höchste Qualität deiner Fotos, selbst bei kritischen Lichtsituationen. Da drüber ist nur noch die Luxusklasse – der Mittelformatsensor angesiedelt. Eine Vollformatkamera ist in der Regel immer etwas größer und schwerer als die üblichen Modelle.
Hier findest du die besten Modelle im Bereich Spiegelreflexkamera mit Vollformatsensor.
Systemkamera ohne Spiegel mit Vollformatsensor
Immer wieder kommen neue großartige Systemkameras ohne Spiegel – aber mit einem großen Vollformatsensor – auf den Markt. Diese haben den gleichen großen Sensor wie eine Spiegelreflexkamera (DSLR) mit Vollformatsensor, glänzen aber ohne den Spiegel in der Regel durch ihre etwas handlichere, kompaktere Größe. Ebenfalls die Objektive sind etwas handlicher und leichter als die Objektive einer Vollformat-Spiegelreflexkamera.
Spiegelreflexkamera (DSLR) mit APS-C Sensor
Eine Spiegelreflexkamera oder auch DSLR (Digital Spiegelreflexkamera) mit einem APS-C Sensor ausgestattet ist das am weitesten verbreitete Model in der Welt der Spiegelreflexkameras. Der Sensor ist etwas kleiner als der Vollformatsensor.
APS-C Systemkamera ohne Spiegel
Mittlerweile gibt es eine Unmenge an tollen Systemkameras ohne Spiegel. Diese haben den gleichen großen Sensor wie eine DSLR Spiegelreflexkamera mit APS-C Sensor, überzeugen aber ohne den Spiegel durch ihre deutlich kompaktere Größe und Handhabung. Ebenfalls die Objektive sind handlicher und leichter als die Objektive einer DSLR-Spiegelreflexkamera.
Four-Thirds-Kamera
Fotoapparate mit einem Four Thirds-Sensor haben einen etwas kleineren Sensore als bei einer APS-C-Kamera. Das zeigt sich auch in der Größe der einer Four-Thirds-Kamera: sie fotografieren mit einer hohen Qualitöt auch bei wenig Licht, sind aber sehr leicht und handlich.
Bridgekamera
Eine Bridgekamera ist in der Regel ebenso vielfältig wie die dir bekannten Spiegelreflexkameras oder auch die Systemkameras. Jedoch haben sie im Gegensatz zu den Kameras mit Wechselobjektiv nur ein fest verbautes, aber hochwertiges Zoomobjektiv. Die neusten Ausgaben der Bridgekameras verfügt auch bereits über große 1″-Sensortechnik.
Kompaktkamera
Eine Kompaktkamera ist immer im Gepäck. Sie sind klein, handlich und überzeugen durch ihren Plug & Play Ansatz: Du hast sie in der Tasche dabei, sie liefern aber hochwertigere Fotos als das Smartphone. Das liegt in der Regel an einem hochwertigeren Objektiv und einem größeren Sensor.
Handy & Smartphone Kamera
Die ultimative Immerdabei-Kamera: Deine Smartphone Kamera ist schnell im Einsatz und die Bilder sind sofort verfügbar. Doch ist die Qualität dabei nicht zwangsläufig schlechter. Einzig das Speicherformat ist i.d.R. selten als RAW möglich.
Gut zu wissen – Fragen vor deinem Kamera Kauf
Sind Megapixel wichtig?
Ein digitales Foto besteht aus quadratischen Mosaiksteinen, den Pixeln. Jedes Quadrat hat nur einen Farbton oder eine Graustufe. Megapixel beschreiben also die Auflösung deines Fotos in Bildpunkten. Je kleiner bzw. zahlreicher die Pixel im Bild sind, um so differenzierter wird es dargestellt. Ideal für die Ansicht am Monitor sind allerdings bereits 1500 x 1000 Pixel (1,5MP). Größere Bilder brauchen lediglich mehr Speicherplatz und eine höhere Rechenleistung, werden aber am Monitor (wenn du nicht hinein zoomst) nicht besser dargestellt. Die Qualität wird dann wichtig, wenn du deine Fotos weitere verarbeiten möchtest – also Fotos ausdrucken oder in Fotobüchern verwenden willst. In der Regel kannst du aber bereits ein 5-6 MB großes Foto verlustfrei und in toller Qualität in DINA4 ausdrucken. Spannend werden die hohen Auflösungen, wenn du großformatige Prints machst (wie häufig in der Werbung) oder wenn du tief in deine Bilder zoomst oder Ausschnitte heraus croppen möchtest.
Also lasse dich vom Verkäufer bei deinem Kamerakauf nicht von der unendlich hohen Megapixel Zahl verwirren. Eine Kamera mit 10-15 Megapixeln ist bereits für super tolle Ausdrucke in Großformatprints ausreichend.
Wofür ist der ISO-Wert meiner Kamera?
Was früher die Megapixelzahl beim Kamerakauf war, ist heute oft der ISO-Wert. ISO beschreibt die Empfindlichkeit des Sensors. Je höher dieser ISO-Wert, desto empfindlicher reagiert der Sensor. Heute können manche Kameras so hohe ISO-Werte erreichen, dass mir schwindelig wird. Gerade Sony hat da lange Zeit die Nase vorn mit der Alpha-Serie. Aber auch Canon hat mit ihren neuen Sensoren ordentlich aufgeholt.
Aber was meint ISO eigentlich? Unter ISO verstehen wir die Empfindlichkeit des Sensors. Es bedeutet nicht, dass wir mit einem höheren ISO-Wert wirklich für mehr Licht sorgen. Es geht rein technisch um eine Signalverstärkung. Je höher der ISO-Wert, desto größer die Signalverstärkung. Wenn ich den ISO von 100 auf 200 erhöhe, ist der Sensor doppelt so lichtempfindlich. Das bedeutet, dass ein Foto mit ISO 3200 auch das 32-fache an Licht abbilden kann und ich 32 Mal weniger Licht benötige als bei ISO 100. Das ist cool, gerade bei Konzerten oder in anderen dunklen Ecken.
Mittlerweile gibt’s Kameras, bei denen ich sogar ISO 25.600 oder mehr einstellen kann. Doch gilt: Je höher der gewählte ISO-Wert, umso mehr Rauschen habe ich auf dem Foto. Das ist abhängig von deiner Kamera und dem Sensor. Bei meiner ersten Kamera konnte ich die Bilder ab ISO 1.600 kaum verwenden. Meine jetzige liefert selbst bei ISO 3.200 sehr gute Ergebnisse. Also lass dich auch hier nicht von Werten jenseits der 10.000 ISO blenden und verwirren. Arbeite lieber an deiner Technik um auch in den unteren ISO-Werten gute Fotos zu machen. Alles andere ist Schnick-Schnack!
Warum rauschen Bilder besonders im Dunkeln?
Auf dem Sensor deiner Kamera herrscht eine dauerhafte Grundspannung. Normalerweise „überdeckt” das Tageslicht diese Grundspannung. Zunehmende Dunkelheit macht sie sichtbar. Das geschieht insbesondere dann, wenn der Sensor nachts mit ISO 800 (oder höher) auf volle Leistung geschaltet wird. In dieser hochsensiblen Einstellung signalisierst du ihm: „Gib jedes noch so schwache Signal weiter, lieber Sensor.“ Leider fällt darunter auch die Grundspannung. Dieser Effekt macht sich in den dunklen Bereichen deines Fotos, die er eigentlich aufhellen soll, besonders bemerkbar. Daher ist dort das Rauschen deutlich stärker zu sehen als in den hellen Bereichen.
Hat die Kamera einen optischen oder elektronischen Sucher oder (nur) ein Liveview-Display?
Es gibt den elektronischen und den optischen Sucher. Der optische Sucher ist quasi die „alte Schule“ und zeigt meist nur eine begrenzte Auswahl an Fokusfeldern. Er ist stromsparend und gibt ohne Verzögerung das Bild des Spiegels wieder. Der elektronische Sucher ist wie ein kleiner Bildschirm. Er zeigt Einstellungen wie z.B. Belichtung oder Weißabgleich. Auch zeigt er oft eine Wasserwaage oder ein Gitternetz an. Das Live-View-Display arbeitet ähnlich dem elektronischen Sucher. Das Display per Live-View nutze ich häufig für nächtliche Aufnahmen. Das braucht allerdings viel Akkuleistung.
Zoom und Brennweite: Was bedeuten die Millimeter deiner Brennweite?
Die Brennweite bezieht sich auf den Abstand zwischen der Mitte der Linse deines Objektivs und dem Sensor und wird in Millimetern gemessen. Je höher übrigens der Wert, desto weiter ist in die Szene hinein gezoomt.
Auswahl an Objektiven
Wonach beurteile ich ein gutes Objektiv?
Jedes Kamerasystem liefert unterschiedlichste Objektive mit. Einige Kamerahersteller produzieren eigene Objektive, andere kooperieren mit Objektiv-Profis (Zeiss und Sony) oder wieder andere liefern eine Vielzahl an Objektiven und Fabrikaten. Daher recherchiere nach der Objektivfülle und auch nach der Preisklasse und frage den Händler. Gibt es vielleicht auch eine Möglichkeit alte Objektive weiter zu nutzen durch einen Adapter? Was für ein Kitobjektiv ist mit dabei?
Was ist die maximalen Offenblende?
Ganz grundlegend nach der Brennweite und vor allem dem Blendenumfang. Denn Objektive werden beschrieben durch zwei Dinge: Brennweite und maximale Offenblende (der niedrigste Wert). Objektive mit kleinem Blendenwert für eine tolle Offenblende (z.B. f1,8) sind oft teurer. Und ganz einfach zu merken: Je kleiner deine Zahl nach dem f ist, umso lichtstärker ist dann dein Objektiv. Ein Wert von f3.5 ist eine sehr gängige Lichtstärke. Objektive mit einer maximalen Offenblende von f2.8 und niedriger sind schon sehr lichtstark.
Eine durchgehende Offenblende?
Wenn bei einem Zoomobjektiv zudem eine durchgehende Offenblende möglich ist (also bei jeder Brennweite die größtmögliche Offenblende wählbar ist), dann ist das ein zusätzliches Qualitätsmerkmal. Diese Objektive lassen mehr Licht hindurch und ermöglichen damit auch die Chance, eine sehr geringe Tiefenschärfe (diese schöne Unschärfe – genannt Bokeh), selbst mit hoher Brennweite zu erzielen.
Verzeichnung des Objektivs?
Ein weiteres wichtiges Stichwort in der Objektivqualität ist die Verzeichnung des Objektivs. Hierbei handelt es sich um Fehler in der Abbildung. Es bilden sich leichte Krümmungen einer eigentlich geraden Linie (wie dem Horizont oder in der Architektur). Das sieht doof aus, kann aber oft schon durch ein leichtes Ein- oder Auszoomen behoben werden. Bitte nicht gleich loslaufen und neues Equipment kaufen! Wir üben erst mal mit dem, was wir haben! Zudem kannst du dir Objektive oft auch im Fachhandel ausleihen.
Was für Brennweiten gibt es?
8–15mm = Superweitwinkel (Fisheye)
Wow, die Perspektive sieht echt verzerrt aus, wobei gerade Linien gekrümmt erscheinen. Hauptsächlich verwendest du die Perspektive für übertriebene oder auch lustige Fotos.
15–35mm = Weitwinkel
Im Weitwinkel noch sehr extrem, doch hat es bei guter Qualität ein tollen Effekt für Landschaft, Inneneinrichtungen oder Architektur.
35–70mm = Normalobjektiv
Kommt im Fotojournalismus, bei Reportagen oder Porträts zum Einsatz. In diesem Brennweitenbereich fühle ich mich sehr wohl.
70–200mm = Teleobjektiv
Mit einem 85-mm-Festbrennweite-Objektiv bin ich oft unterwegs. Auch habe ich ein 70–200-mm-Zoom. Der ist schwer und sperrig, also überlege ich vorher, wann er passt. Aber gerade für Porträt, Hochzeit oder Sport ist er cool.
200–1200mm = Supertele
Hier wird es teuer und schwer. Daher sind diese Teleobjektive am ehesten in der Natur-/Tierfotografie oder auch Sportfotografie zu finden.
Zoom oder Festbrennweite?
Die Reduktion meines Motivs ist eine der spannendsten Übungen auf meiner fotografischen Reise. Dabei hilft mir, wenn ich spannende Kontraste für meine Szene suche. Damit meine ich einen Kontrast mit einer intensiven Farbe vor einem reduzierten Hintergrund, einer markanten Form vor einem spannenden Muster oder einen Hell-Dunkel-Kontrast.
Dabei war es hilfreich, einige Zeit nur mit einer 50-mm-Festbrennweite (einem Objektiv mit nur einer Brennweite und ohne Zoom) zu fotografieren. So ist auch technisch gesehen weniger mehr, und es passiert kreativ viel nur in deinem Kopf. Du denkst weniger über technische Dinge nach, da du nur einen möglichen Ausschnitt hast. Diesen beherrscht du perfekt und lernst immer besser, dein Motiv aufzuräumen.
Was ist der Crop-Faktor?
Hast du mal was vom Crop-Faktor gehört? Damit bezeichnet man eine rechnerische Größe, die das Abbildungsmaß deines Sensors zum Vollformatsensor berechnet. Durch diesen Crop-Faktor verkleinert sich der abgebildete Bildausschnitt (siehe Beispielbild). Es entsteht wie bei einem Zoom der Eindruck, als hättest du eine Objektiv mit längerer Brennweite und die Personen rangezoomt. Doch hat der Crop-Faktor keinen Einfluss auf die Brennweite deines Objektivs. Denn wenn gleich du bei einem Crop-Sensor ein 50mm Objektiv nutzt (Beispiel-foto Bereich C), zeigt dieses Foto nur einen kleineren Ausschnitt des Fotos, als wenn es mit einem Vollformat-Sensor und einem 50mm Objektiv fotografiert worden wäre (Beispielfoto Bereich A). Die Brennweite deines Objektivs bleibt vom Sensorformat unberührt. Lediglich das Abbildungsmaß ändert sich.
NEU: Fotografieren lernen von Anfang an – Ganz einfach bessere Fotos – Die 30 Tage Challenge
Zum Thema Fotografieren lernen habe ich auch ein Buch geschrieben. Da verrate ich dir, wie du ganz einfach bessere Fotos machen kannst. Und damit es auch richtig dolle Spaß macht, habe ich das ganze als 30 Tage Challenge konzipiert. So führt dich diese 30-Tage-Challenge in kleinen, verständlichen Schritten zu besseren Fotos!
An jedem Tag gibt es tolle Tipps, Anleitungen und Beispiel-Fotos. Dabei erkläre ich dir alles, was du als Foto-Einsteiger wissen musst: Welche Grundregeln der Bildgestaltung muss ich beachten? Welche Kameraeinstellungen helfen mir? Wie komme ich auf gute Bildideen?
Die praktischen Tipps, hilfreichen Erklärungen und kleinen Herausforderungen machen Spaß und führen dich einfach zu tollen Fotos!
Lass dich hier inspirieren!
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