Wünsdorf – Lost Place und Verbotene Stadt bei Berlin: Eine Entdeckungstour

Wünsdorf bei Berlin: Die im Wald versteckte Militärstadt Wünsdorf war streng bewachte Tabuzone: Eine verbotene Stadt. Dabei lebten in Wünsdorf bis zu 75.000 sowjetische Männer, Frauen und Kinder. Für DDR-Bürger war das Gelände, ähnlich wie damals auch die verbotene Stadt für Chinesen in Peking, strengstes Sperrgebiet. Perfekt für mich, da ich immer wieder auf der Suche bin nach tollen Fotolocations in Berlin und spannenden Lost Places in Berlin. So mache ich mich auf zu einer Lost Places Fototour nach Wünsdorf, um das Das Haus der Offiziere, die Infanterieschule und das ganze Areal der verbotenen Stadt in Wünsdorf zu erobern. Hier meine Tipps für dein perfektes Fototour-Abenteuer. Zudem habe ich unten ein Amateurvideo aus dem Jahre 1996 hinzugefügt, dass ich kürzlich entdeckt habe.

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Wünsdorf: Eine riesige Geisterstadt versteckt im Wald

Doch befanden sich in Wünsdorf innerhalb des umzäunten und ummauerten Areals bis 1994 unzählige russische Einrichtungen wie Schulen, Geschäfte, Kindergärten, Theater, Schwimmbäder und Sportplätze. Seit 1994 sind die Truppen weg. Was haben sie hinterlassen? Eine riesige menschenleere Geisterstadt rund um Das Haus der Offiziere und der riesigen Infanterieschule.

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Es ist Vorsicht geboten auf der Entdeckungstour über das Areal in Wünsdorf.


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Neue Fotomotive in Berlin: Wünsdorf und das Haus der Offiziere

Perfekt, um mich da einmal umzuschauen nach neuen spannenden Fotomotiven in Berlin beziehungsweise bei Berlin. Umzäunt ist sie immer noch. Bewacht auch. Jetzt allerdings vom Wachschutz Potsdam, wie so viele Lost Places. Die bevorzugen jedoch eher den gemütlichen Container am Haupttor. Um mir Ärger zu ersparen bin ich trotzdem im Rahmen einer Berliner Fototour auf das Gelände gegangen. Wer mehr dazu wissen will, sollte mal bei go2know vorbei schauen.

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Die Schwimmhalle auf dem Areal in Wünsdorf neben dem Haus der Offiziere.

Befehlszentrale Haus der Offiziere im Tiefschlaf

Doch auch schon bevor die sowjetischen Truppen hier waren, galt Wünsdorf als eine der wichtigsten Militärzentralen des Landes. Bis zum April 1945 kamen von hier, genauer gesagt von der Nachrichtenzentrale Zeppelin (“Stammlager Zossen”), die Befehle zu den deutschen Truppen. In der Weimarer Republik stand hier die Reichswehr unter Waffen. Die Nationalsozialisten bauten Bunker und Kasernen ins Gelände. Heute liegt das Haus der Offiziere in Wünsdorf im friedlichen Tiefschlaf. Die Turmuhr zeigt 11:34 Uhr, Genosse Lenin steht versteinert vor dem Haus der Offiziere.

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Die Lenin-Statue in Wünsdorf vor dem Haus der Offiziere.

Bunker Wünsdorf Zeppelin – Besichtigung

Fernsprechvermittlung Zeppelin am 25. August 1939 vor dem Polenfeldzug. Quelle: Joachim Kampe /Nutzungstrechteinhaber – Herr Maisenbacher/wikipedia.org

In Wünsdorf gibt es auch den Bunker Wünsdorf Zeppelin. Dieser war ein von der Deutschen Reichspost im Auftrage des Heeres Oberkommandos Deutschen Wehrmacht Ende der 1930er Jahre errichteter Bunker in der Nähe des brandenburgischen Ortes Wünsdorf. Wenn ihr mehr dazu erfahren wollt, dann schaut doch mal auf der Webseite buecherstadt.com/de/bunker vorbei.


Der letzte Vorhang im Theater in Wünsdorf

Vom Bahnhof Wünsdorf fuhr bis 1994 täglich ein direkter Zug nach Moskau. So viel Betrieb will auch unterhalten werden. Auf dem Areal finden sich noch heute zahlreiche Theatersäle. Auch wenn der letzte Vorhang vor über 20 Jahren geschlossen wurde.

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Der alte Theatersaal auf dem Gelände der “Verbotenen Stadt” in den Wäldern von Wünsdorf.

Fotografische Entdeckungstour nach Wünsdorf

Nach so vielen Jahren ist nicht mehr all zu viel übrig. Alles, was nicht niet- und nagelfest ist wurde demontiert oder von zahlreichen Metalldieben und Souvenir-Sammlern mitgenommen. Alles? Nein! Noch immer finden sich bei genauem hinsehen so einige kleine Dinge, die an die russische Zeit erinnern.

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Russische Überbleibsel sind überall zu finden in Wünsdorf.

Das Heizkraftwerk – tolles Fotomotiv mit vielen Details

Hinter dem Schwimmbad liegt der Heizraum für Warmwasser. Perfektes Fotomotiv für mich!

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Das alte Heizkraftwerk in Wünsdorf.

Verlassener Russischer Armeestützpunkt Wünsdorf

Über hundert Häuser sollen versteckt im Wald zu finden sein. An meinem heutigen Tag habe ich mich auf das Areal rund um das Haus der Offiziere und die Infanterieschule beschränkt. Alleine hier ist fast jedes Gebäude riesig – mit unzähligen Korridoren, Nebengebäuden, Theatersälen, einem Schwimmbad und vielem mehr. Für die Fototour solltet ihr also ausreichend Zeit einplanen.

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Es gibt viel zu entdecken in Wünsdorf.

Entdecke noch mehr Lost Places in Berlin

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Tipps um verlassene Orte und Lost Places in Berlin zu fotografieren

Spannendes Fundstück: Ein Amateurvideo aus dem Jahre 1996


Karte: Wie kommt ihr nach Wünsdorf?

Die verbotene Stadt liegt direkt bei Wünsdorf Waldstadt. Der Haupteingang befindet sind and der Hauptallee, der L74 von Wünsdorf nach Töpchin. Ich bin mit dem Auto angereist. Es geht aber auch mit dem Zug RE3  nach Wünsdorf ab Berlin Hauptbahnhof.

Historischer Rundweg durch die Verbotene Stadt

Zudem habe ich über einen historischen Rundweg durch die „Verbotene Stadt“ in Wünsdorf gelesen. Dies ist ein rund elf Kilometer langer Rundweg in Zossen, einer Stadt im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg. Er erschließt das Areal um die Waldstadt – ein Ortsteil Wünsdorfs. Ich habe ihn allerdings noch nicht ausprobiert. Jemand von Euch?

Hier findet ihr mehr über den Historischen Rundweg durch die Verbotene Stadt.

Was solltet ihr mitnehmen?

Ich hatte meine komplette Fototasche mit dabei. Ein Weitwinkel für die großen Häuserfronten, ein Tele für die entfernten Details, eine Festbrennweite für die kleinen Details in dunkleren Ecken. Unbedingt zu empfehlen natürlich ein Stativ, da es in einigen Häusern sehr düster ist. Auch eine Taschenlampe und gutes Schuhwerk ist zu empfehlen.

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Fotolocation Berlin Wuensdorf Lost PlaceSpannenden Linien im Treppenhaus vom Haus der Offiziere in Wünsdorf.


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Immer wieder bin ich unterwegs in Berlin zum Fotos machen. Klar, da entdecke ich stetig neue Orte, die mir gefallen und die super sind zum fotografieren. Doch wo findest du diese? Welche lohnen sich? Und wie kommst du am besten hin?

Hier habe ich dir ein paar weitere Tipps zu spannenden Fotolocations in Berlin aufgeschrieben. Viel Spaß bei der Entdeckungsreise durch das geheime Berlin!


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Stefan
Stefan
6 Jahre zuvor

Hallo Leute,
wir waren gestern in Wünsdorf und das Ganze stellt sich aus meiner Sicht wie folgt dar: Wir hatten eine 45€ Fototour bei FTB gebucht: Für 45 Euro erkauft man sich drei erläuternde Sätze von den netten Fototourleuten vor Ort und ansonsten leere Räume ohne Ende. Einzig das Theater hat noch Möblierung, ansonsten kann man hunderte von leeren Räumen, an denen die Farbe von der Wand oder sonst was abblättert, ansehen. Einen Fotoguide gibt es nicht, braucht man auch nicht weil es im Grunde ausser alten leeren Gebäuden fast nichts zu sehen gibt. Die 45 Eur sind unangemessen.

Hosting
Hosting
6 Jahre zuvor

Teil der ehemaligen militarischen Anlagen liegt unterdessen noch immer brach und wartet auf Investoren, die die ungewohnlichen Raumlichkeiten einer neuen Nutzung zufuhren. Doch bis dahin wartet Genosse Lenin weiterhin mit steinerner Miene auf Gesellschaft auf dem Appellplatz von Wunsdorf.

Danny Böttinger
Danny Böttinger
6 Jahre zuvor

Hallo, es ist mittlerweile eine ganze Ecke her nehme ich mal an
Denn als ich gestern 27.5.17 da war kann ich nur heulen alles verfallen geplündert und zerstört.
Leider liegt es nicht im Interesse dieses kulurerbe zu erhalten.
Grosse Teile sind zwar erneuert und vermietet aber ZB das Casino ist zugenagelt und vom Sockel auf dem Lenin thront ist nicht mehr viel übrig
Zugang zur Sportanlagen ab ich keinen bekommen da kein Waschschutz da war aber alles verrammelt
Mit meiner Drohne konnte ich mir aber einen überblick verschaffen und sehen das die Sportanlagen etwas besser im Zustand war
Richtig ärgerlich da ich gut 300km angereist war und nicht wirklich noch Motive übrig geblieben sind

Lg danke für die Einblicke wie es war und nicht mehr sein wird

Mazz
Mazz
7 Jahre zuvor

im Foyer des Theaters:

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Mazz
Mazz
7 Jahre zuvor

im Haus der Offiziere:

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Mazz
Mazz
7 Jahre zuvor

die Turnhalle:

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Mazz
Mazz
7 Jahre zuvor

Hallo Lars,

ich lese nun schon eine Zeit an Deinem schönen Berlin-Foto-Blog mit und habe mir auch Dein gutes Buch besorgt. Tja und weil ich vor einem Monat ebenfalls in Wünsdorf im Haus der Offiziere war, will ich mal die Gelegenheit nutzen und Dir zum einen für Deinen schönen und inspirierenden Blog (+ Buch) danken als auch ein paar Ergänzungen zu diesem Artikel machen.

Mit der Regio dauert es ab Südkreuz rd. 1 Std. bis Wünsdorf-Waldstadt. Wenn man am Bahnhof die Schienen überquert muss man sich zum Haus der Offiziere rechts in die Berliner Allee halten und dann links in die Hauptallee einbiegen, nach ca. 300 Meter steht man vor dem Eingezäunten Eingang (übrigens: genau auf der anderen Strassenseite wurden ehemalige Kasernen zu Flüchtlingsunterkünften restauriert, als ich da war, erkannte man das schon an der Polizeipräsenz). Zu Fuss vom Bahnhof sind das ca. 20 min. Weg. Will man hingegen zu Waldstadt (jetzt: Bücherstadt) muss man sich die Berliner Allee nach links runter halten. Zwischen dem Offiziershaus und Waldstadt läuft man ein ordentliches STück, schätze 30 – 45 min. Beides an einem Tag ist aber eher sowieso zuviel.

Das Haus der Offiziere ist nicht nur sauber eingezäunt sondern auch bewacht. Der Wachmann ist sehr nett und man bekommt als Fotograf Zugang, wenn man auf sich aufmerksam macht. Wer mit Spraydosen oder Kabelzange kommt dürfte eher ein klares NEIN hören. Ich habe mich länger mit ihm unterhalten und er kann Interessantes zur Anlage und der ganzen Region erzählen. Ein mir sehr sympathischer Herr.

Ich war innerhalb der Woche da und hatte da Haus der Offiziere für 6 Stunden ganz allein für mich. Hatte Zeit überall mein Stativ aufzubauen, tolle Bildwinkel einzurichten und mich umzusehen. Der Wachmann schliesst alles auf was begehbar, also alles, was sicher ist. 2 Gebäude sind leider wegen Einsturzgefahr gesperrt, aber bei der schieren Grösse der Anlage ist man nach 6 Std. auch platt.

Ich versuche mal ein paar Fotos einzubauen. Alle OOC, nur verkleinert. Und ach ja – Equipement: ich war mit meiner a6000 und 2 Objektiven, einem 18 und einem 50 mm da. Und das waren Linsen von der kleinsten je gebauten SLR, der Pentax Auto 110, per Adapter auf eMount und natürlich vollmanuell.

Danke + weiter so
von Mazz aus Britz

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