Ein gutes Porträt lädt zum Betrachten ein. Ich will mehr über den Charakter erfahren. Die Augen und die Linien im Gesicht erzählen eine Geschichte. Doch wie kann ich das aufs Foto bringen? Was für Portrait Fotografie Tipps sind wichtig?
Das Porträtfoto: Gesichter, die Geschichten erzählen
Genau das war das Thema des Foto Workshops im Rahmen der Fotowoche in Zingst, den ich letzte Woche besucht habe (übrigens sind die Fotowochen in Zingst immer Ende Mai – der absolute Tipp für Fotofans!). Schon das zweite Mal innerhalb weniger Wochen, dass ich mich bei einem Porträtfotografie Workshop angemeldet habe. Es ist faszinierend Gesichter zu fotografieren von Menschen, die ich vielleicht nur für einen Moment vor der Kamera habe. Wie inszenieren sie sich? Fühlen sie sich wohl? Wie bekomme ich sie dazu, dass sie sich wohl fühlen, mir ihr Gesicht zeigen.
Der Referent Christoph Künne, Chefredakteur des Fotomagazins DOCMA, teilte die Porträtfotografie zu Beginn in vier Themenbereiche auf: Erinnerung, Forschung, Stilisierung und Setting. Nach diesen Themen sollten wir Porträts fotografieren unserer Workshop-Teilnehmer. Das war sehr spannend. Schließlich kannten wir die anderen Teilnehmer nicht. Wie sieht jeder den anderen? Wie inszeniert jeder das Porträt? Wie gefällt es dem porträtierten “Fotomodel”?
Was braucht ein gutes Porträtfoto?
Künne betonte, dass zudem die Reduzierung eine wichtige Rolle im Porträt spielt. Was kann raus? Was lenkt vom Motiv ab? Welches Licht wähle ich: Kunstlicht, Kerzenlicht, hartes Licht, weiches Licht, Sonnenlicht, Mischlicht? Was für ein Objektiv nutze ich? Ein Teleobjektiv zieht beispielsweise die Staffelung zusammen? Eine kleine Brennweite betont oft etwas unvorteilhaft.
Ich habe mich in meinen Porträts für meine Canon EF 50mm 1:1.8 Festbrennweite entschieden. Zu Anfang musste ich mich wieder etwas an die eingeschränkte Wahl des Winkels gewöhnen. Doch nachdem das überwunden war, machte es wieder total Spaß mit der Festbrennweite die Porträtfotos zu machen.
Hier meinen Ergebnisse:
Das forschende Porträt: Ein Gesicht erzählt eine Geschichte
Sehr reduziert auf die Gesichtszüge: Nichts lenkt ab vom Gesicht
Das Porträt-Setting: Eine Person gebettet in das Umfeld
Mein Versuch der Stilisierung bekommt fast eine filmische Darstellung
Die Nachbearbeitung des Fotos
Sehr spannend war zudem das anschließende Betrachten der Bilder sowie die Portrait Fotografie Tipps des Referenten Christoph Künne zum Thema der Fotonachbearbeitung. Wir haben die Fotos in Lightroom bearbeitet. Dabei ging es im wesentlichen um die Kontraste, Farbanpassungen oder auch die Umwandlung in Schwarz/Weiss, was dem Porträt oft noch einen zusätzlichen Ausdruck gibt.
Natürlich ist es für Künne als Fotobearbeitungs-Freak ein echtes Heimspiel, schließlich ist das auch eines der Kernthemen der Zeitschrift DOCMA. Doch macht es Spaß diese Kniffe einmal aus erster Hand zu bekommen.
Business-Fotograf | Autor | Fototrainer
Ich liebe die Fotografie und darüber zu schreiben – und das mache ich auf diesem Fotoblog seit 2015 und gelegentlich als Gastautor mit Beiträgen in c’t Fotografie, fotoforum, DigitalPHOTO. Zudem gebe ich Fotokurse, schreibe Fotografie-Ratgeber und arbeite als selbstständiger Business-Fotograf in Berlin und deutschlandweit.