KI Software OpenAI Erfahrung Fotografie

Frankensteins Monster: Künstliche Intelligenz in der Fotografie – Fotos erstellen und bearbeiten mit OpenAI aka ChatGPT

Künstliche Intelligenz ist derzeit in aller Munde – naja, in Fachkreisen zumindest. Zu allererst einmal schnell auf Wikipedia recherchiert: Was ist künstliche Intelligenz? Da wird mir erklärt, dass eine Künstliche Intelligenz (kurz KI oder AI – aus dem Englischen für “Artificial Intelligence”) der Versuch ist, menschliches Lernen und Denken auf den Computer zu übertragen und ihm damit Intelligenz zu verleihen. Ein wenig, weil alle sich fragen, was diese Künstliche Intelligenz in der Fotografie à la DALL·E 2 aus dem Hause OpenAI (gleiches Haus wie auch ChatGPT) kann und auch oder vor allem, was diese anrichten kann – und wie es jeden persönlich betrifft – vielleicht auch mich als Business Fotograf.

Als ich vor einigen Jahren noch als Angestellter im Bereich Marketing gearbeitet habe, gab es die Meldung, dass der große Onlineplatzhirsch Zalando Arbeitsplätze durch KI-gesteuertes Marketing ersetzen will. Damals waren viele verwirrt oder auch verängstigt. Wie soll das denn gehen.

Wer sich heute mal ein paar Momente mit einer Texterstellung in einem Programm wie ChatGPT von OpenAI beschäftigt hat, wird erschrocken sagen “Wow, ist das gut, was mir da als Text vorgeschlagen wird“. Doch sollte und darf sich auch jeder Fragen: Wie kann die Technologie einer Künstliche Intelligenz in der Fotografie mir helfen. Jeder Copywriter kennt sicher auch die Angst vor einem weißen Blatt Papier. Wenn aber ein erster Gliederungsentwurf vor mir liegt, dann sieht die Sache vielleicht schon anders aus.

Und in einigen Kreisen höre und lese ich auch viele Diskussionen um “Künstliche Intelligenz in der Fotografie” aka as DALL·E, Midjourney oder wie sie alle heißen.

Künstliche Intelligenz in der Fotografie: Computer generierte Fotografie ist qualitativ ernst zu nehmen

Und nicht erst durch einen Facebook-Post von Steffen Böttcher auf Facebook mit der Unterzeile “Computer generierte Fotografie ist – wie das Beispiel hier zeigt – qualitativ ernst zu nehmen” ist mir einmal mehr bewusst geworden, dass auch die Fotografie sich mit dem Thema KI beschäftigen sollte.

Jede Kamera hat ja schon ein Stückweit eine künstliche Intelligenz. Sie erkennt, wenn jemand lächelt . Die Kamera erkennt automatisch das Gesicht, kann dieses aufhellen und viele kleine Dinge übernehemen, die vielen Fotografie Anfängern schwer fällt. Und auch eine Bildbearbeitung ist für mich im weitesten Sinne eine Künstliche Intelligenz in der Fotografie. Klar, es gibt auch einige in der Fotografie, die eine gute Bildbearbeitung verurteilen, doch da halte ich es lieber mit einem wie Ansel Adams. Denn er hat seine Bilder mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln in der Dunkelkamera bearbeitet, bis das Ergebnis seinen Vorstellungen entsprach.

In der Bildbearbeitung aka Photoshop handelt es sich bisher noch nicht um selbstlernende Systeme, doch übernimmt die Kamera und die Bildbearbeitung häufig Aufgaben, für die ich als Fotograf entweder zu dusselig oder zu faul bin – oder es eben noch mal anders haben möchte.

Wie kann eine Künstliche Intelligenz in der Fotografie in meiner täglichen Arbeit als Fotograf helfen

Wie immer, mit diesen disruptiven Technologien, stören sich viele erst einmal dran. Ich mal auch nicht immer Veränderung. Ich werde bedroht in meiner Routine. Und in der Welt der Fotografie gibt es einige sehr bekannte Beispiele, die eher Ängstlich waren, statt sich der Veränderung zu stellen. Kodak ist da ein trauriges Beispiel. Sie hielten viel zu lange an ihrem vermeintlichen Erfolgsmodell der analogen Filmrolle fest, statt sich auf den Trend der digitalen Fotografie einzulassen. So machte mich auch die Meldung nachdenklich, dass Getty und viele Kreative gegen Stability AI Klage erheben.

Doch verstehe ich auch den Aufruhr, wenn ein System mit Daten gefüttert wird (und das nicht immer zu den besten Bedingungen, wie kürzlich in DIE ZEIT zu lesen war), die von echten Fotografen erarbeitet wurden, um anschließend ein eigenes Produkt daraus zu machen und die Urheber außen vor zu lassen.

Eine Diskussion oder ein Verfahren, was mich ein wenig an die damalige Diskussion der GEMA erinnert, Klage erinnert, dass die Pauschale an GEMA Abgaben für CD- und DVD-Rohlinge erhöht werden soll

Ich habe mich in der letzten Zeit auch immer wieder voller Neugierde mit dem Thema KI beschäftigt.

Meine ersten Erfahrungen mit KI Fotografie

Mein erster Versuch per Künstliche Intelligenz in der Fotografie ein Selfie von mir zu variieren, ist etwas absurd geworden und kläglich gescheitert. Brrr, gruselig und furchtbar sinnlos. Naja, warum sollte ich auch ein Foto von mir variieren wollen?

Doch habe ich dann einfach mal etwas anderes ausprobiert. So habe ich in der KI Software DALL·E einfach mal eingegeben: “a whale jumping in arctic sea during sunset” – dachte ich starte mal mit etwas einfachem. Dann hatte ich noch die Idee ein Flugzeug hindurch fliegen zu lassen (Ergebnis = zweites Bild). Das gebe ich dann einfach in die Textzeile ein.

Hilfestellung von ChatGPT hilft nur bedingt

Hinzu habe ich einfach mal OpenAI bzw. ChatGPT selbst gefragt, was für Begriffe ich in die KI Bildbearbeitung noch eingeben kann, um spannende Adaptionen zu bekommen. ChatGPT hat postwendend unter anderem folgendes vorgeschlagen:

  • Verwandle das Bild in ein surrealistisches Kunstwerk.
  • Füge dem Bild ein Element der Magie hinzu.
  • Erstelle ein psychedelisches Bild.
  • Füge dem Bild ein Element der Kreativität hinzu.

Naja, und so weiter. Wer schon mal mit ChatGPT ins Quatschen gekommen ist, weiß, dass das Programm nie um eine Antwort verlegen ist. Doch will ich ja eher realistisch vorgehen und mir in meiner Fotografie helfen lassen.

Stockfotos zu Headlines einfach selber basteln

Meiner Lieblingsdisziplin – Portraitfotografie (diesmal per per KI)

Das hat ja schon mal ganz okay geklappt. Sind zwar etwas schlimme Kitschbilder, aber auf Instagram könnte ich damit schon mal “auf dicke Hose” machen. Dann will ich mich mal an die Portraitfotografie wagen.

So gebe ich in DALL·E 2 einmal folgendes ein “an old sad man in a dark room sitting at a table looking out of the window with just a candle on the table giving some light on his face“. “Hah, das wird schwer” dachte ich mir.

Mal schauen, was die KI daraus macht. Hier das Ergebnis:

Hui, nach wenigen Momenten werden mir insgesamt 5 Bildvorschläge erstellt. Ich bin beeindruckt.

Beim zweiten Blick fühle ich mich jedoch etwas wie Frankenstein persönlich. Denn insbesondere fallen DALL·E 2 irgendwie schwer. Da ist ChatGPT schon etwas eleganter in seiner Wortwahl – im Vergleich zu DALL·E 2 (ebenfalls aus dem Hause OpenAI) mit seinen Feinheiten in der Gesichtsgestaltung. Vielleicht ist die Texterstellung aber auch einfacher, als ein gutes Foto.

Gleiche Probleme mit Hände und Augen fallen mir auch in der Nutzung der KI Fotografie-Software stablediffusionweb.com auf.

Erstellt in Stable Diffusion: Hände sind auch hier ein großes Problem für die KI Software Stable Diffusion – bei umfangreicheren Bildvorgaben.

Portraitfotografie und weitere Horror-Szene

Naja, nächster Versuch. Wenn ich schon Frankenstein bin, dann mache ich doch weiter in meiner Monstergalerie.

So gebe ich mich den gespenstischen Gedanken hin und denke mir eine weiter Horror-Szene aus und gebe einfach mal “create a realistic portrait of a young sad woman standing in a dark room, open window, outside cityscape of skyline, her face in dimm light, holding a candle, wearing a white dress, rainy window” in den Arbeitsauftrag ein.

Puh, das kann gruselig werden.

Ja, Bingo – es wurde gruselig. Aber weniger durch die Bildstimmung – sondern eher durch die Gesichter und Hände. Diese schauen bei genauerem Hinsehen aus, wie aus einer Collage ausgeschnitten. Die Ränder sind pixelig, die Elemente wie schlecht zusammengemorphed.

Wenn ich ChatGPT fragen würde, wieviele Finger ein Mensch normalerweise hat, so würde da sicher nicht 3 oder 6 als Antwort kommen.

Doch hat die Dame links nunmal nur 3 Finger, mit denen sie notdürftig die Kerze hält.

Also wieder ChatGPT zu Rate gezogen und gefragt, wie ich das optimieren kann. Als Antwort, wie ich ein Porträt realistischer machen kann gibt das Programm mir die Ansätze:

  • Erhöhe die Anzahl der Details im Portrait.
  • Füge eine realistische Hauttönung hinzu.
  • Füge eine realistische Haarfarbe hinzu.
  • Füge eine realistische Augenfarbe hinzu.
  • Füge eine realistische Gesichtsform hinzu.
  • Füge eine realistische Nase hinzu.

…und so weiter.

KI-Probleme mit den Augen und Fingern

Also entscheide ich mich für den Hinweis: Füge eine realistische Gesichtsform hinzu. Folgende Angebote werden mir gemacht. Auch nicht so recht überzeugend, sehen die Ergebnisse nach wie vor etwas wie aus Resident Evil in alter Version auf der Playstation aus.

Nun ja. Lustig ist das spielen mit der Software ohne Frage. Auch macht es mir Spaß, da ich nie müde werde neue kreative Fotoideen generieren zu wollen.

Doch ohne Frage stehen wir hier erst am Anfang einer Fotografie-KI. Wo wird sich das hinbewegen. Was passiert mit einem Industriezweig wie der Fotografie, wenn Werbebilder oder Stockfotografie in einigen Jahren wirklich realistische Ergebnisse durch wenige Worteingaben und Optimierungen erzeugen können?

Wenn ich für eine Kampagne oder einen Artikel ein Foto suche von einem Kind, dass mit einem Tablet im Bett abends liest und ich es direkt in eine KI eingeben ohne, ohne Sorge, dass ich Urheberrechte missachte? Derzeit schaut es noch etwas stümperhaft aus und auch die per KI vorgeschlagenen Optimierungen sind etwas fern detailgetreuer, feiner Gesichtszüge. Aber wo werden wir in einigen Jahren sein? Wenn die KI noch mehr Futter bekommen hat und Gesichtszüge sehr fein justieren kann und mein potentieller Kunde sich nicht nur ein etwas gruseliges 1500×1500 png runterladen kann?

KI bedroht die Stockfotografie
Die Gesichtszüge sind noch unsauber, aber als Ergebnis trotzdem ein Foto, wie es auch aus jeder zweiklassigen Stockbörse kommen könnte.

Wird es nur eines ersten Entwurfes im Fotostudio bedürfen, um großformatige, realistische Bilder zu erzeugen? Muss das komplette Marketing-Team nicht mehr in ferne Länder fliegen, wenn eine KI sämtliche Requisiten hinein generieren kann?

KI in der täglichen fotografischen Arbeit nutzen

Genug gespielt und gefaselt. Ich weiß ja nicht, wo die Reise hingehen wird. Aber ich will den Kopf auch keinesfalls in den Sand stecken, denn AI und KI wird sich in schnellen Schritten weiter entwickeln. Und in meiner Liste der besten Online-Tools und Software für Fotografen und Blogger habe ich auch bereits einige KI-Tools mit drauf, die mir schon jetzt mit ihrer Intelligenz meinen Fähigkeiten überlegen sind.

Also will ich mich lieber einmal fragen, wofür ich eine KI in meiner täglichen fotografischen Arbeit als Business Fotograf nutzen kann.

Portraits vergrößern

Zum Start lade ich ein Selfie in die Software.

  • Hier hatte ich einen harten Beschnitt, so dass meine Haar oben abgeschnitten sind.
  • Auch Kragen und Co. sind etwas hart im Beschnitt.

Mal schauen, was die KI da machen kann.

KI Fotografie Tipps

In einzelnen Schritten wähle ich den magischen Begriff “outpaint“, um das Foto Stück für Stück zu vergrößern. Dazu stemple ich einfach leerflächen ins Foto, die dann mit dem Begriff “outpaint” von der KI sinnvoll gefüllt werden.

Dazu kann ich Felder markieren und das Foto Stück für Stück vergrößern. In jedem Schritt bietet mit die KI Vorschläge an.

Hier das finale Ergebnis, von dem ich schon mal ganz beeindruckt bin.

Denn es passiert schon durchaus mal, dass ein Beschnitt in der Kamera im Nachhinein nicht ganz so passend ist oder mit meiner Vorstellung der Bildgestaltung nicht ganz so übereinstimmt.

So wäre es für mich durchaus eine Hilfe, wenn eine Software mich dabei unterstützt Bildteile zu ergänzen oder geringfügig anzupassen. Klar, nichts anderes macht auch ein Photoshop, wenn ich Befehle wie die “inhaltsbasierten Füllung” auswähle. Denn auch da werden Bildteile markiert und auf KI-Basis ersetzt, raus gerechnet oder neu ergänzt. Doch ist das bei weitem nicht so clever, wie in einer KI.

Mit wenigen Klicks schlägt mir die KI Motiverweiterungen für die Arme vor, um so mein Portrait sinnvoll zu erweitern.

Somit finde ich es spannend, was durch KI in der Fotografie bereits jetzt und auch zukünftig alles möglich sein wird. Wenn wir es ganz einfach denken, so kann die KI bereits jetzt vieles schon heute übernehmen:

  • Hintergrund anpassen
  • Fehlende Bildteile ergänzen
  • Collagen erstellen
  • Bilder neu kolorieren
  • Gesichtserkennung (das nutzen bereits sehr viele Menschen)
  • Bilderkennung (schon jetzt seine sehr weit entwickelte Technik – auch auf Smartphones wenn du nach Keywords suchst)

Und auch viele haben die Frage gestellt, ob durch das Handy-Selfie oder eine erschwingliche Hightech-Kamera alle Fotografen fortan arbeitslos werden. Dem ist nicht so, denke ich. Denn trotz immer besserer Kameras und Technik kann nicht jeder diese Kamera bedienen geschweige denn hat eine Idee, was zu einer guten Bildgestaltung gehört. Das jedenfalls bemerke ich in meiner täglichen Arbeit als Business-Fotograf oder auch in meinen Fotokursen für Fotografie-Einsteiger.

Wenn wir aufgehört haben uns zu fürchten und Katzen in Raketen auf Delfinen reiten zu lassen, dann kann es eine tolle Möglichkeit sei die KI und AI für unsere tägliche Arbeit als sinnvolle Ergänzung zu nutzen.

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KI Software für die Fotografie

Meine Tests habe ich mit der KI-Fotosoftware DALL-E gemacht. In meinem Artikel der besten Online-Tools und Software für Fotografen und Blogger habe ich auch bereits einige weitere KI-Tools mit aufgeführt. Wenn du zudem Ergänzungen hast, so freue ich mich auf dein Kommentar.

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