Hast du manchmal das Gefühl, dass dir einfach keine spannenden Motive vor die Linse kommen? Dass alles, was du fotografierst, manchmal irgendwie banal wirkt? Keine Sorge, das geht vielen so (mir auch) – und genau darum geht es in diesem Artikel. Das Problem liegt oft nicht an deiner Kamera oder an den Motiven selbst, sondern daran, wie du die Welt um dich herum wahrnimmst.
Denn Fotografie und gute Motive beginnen im Kopf. Bevor du den Auslöser drückst, solltest du lernen, bewusst zu sehen. Ich zeige dir, wie du mit einfachen Übungen deinen Blick schärfen und Motive entdecken kannst, die dir sonst entgehen würden.
Warum ist es wichtig, bewusst zu sehen?

Unser Gehirn filtert ständig Eindrücke aus. Sonst würden wir ja auch völlig verwirrt und überfordert durch den Tag laufen. Dinge, die wir täglich sehen, verschwinden fast automatisch aus unserer Wahrnehmung. Doch genau hier liegt die Chance für bessere Fotos: Indem du bewusster hinschaust, entdeckst du neue Motive direkt vor deiner Nase.
Falls du noch tiefer in die Grundlagen der Fotografie einsteigen möchtest, schau dir auch diese Tipps an.
Sehen lernen: Das Motiv erkennen
Die Grundlage für jedes Foto ist es, das Motiv zu sehen. Darum geht es in diesem kurzen Video.
Die 3-Schritte-Methode zum besseren Sehen
1. Verlangsame deinen Blick
Oft nehmen wir unsere Umgebung nur oberflächlich wahr. Nimm dir bewusst Zeit, um Details zu entdecken. Schau nicht nur auf das Offensichtliche, sondern auch auf Lichtstimmungen, Texturen und Farben.
2. Wechsle die Perspektive
Die meisten Fotos entstehen aus Augenhöhe oder eher noch leicht von oben herab auf das Motiv. Doch das ist oft der langweiligste Blickwinkel. Gehe in die Hocke, fotografiere von unten oder von einer erhöhten Position. Probiere extreme Nahaufnahmen oder ungewöhnliche Blickwinkel aus.
3. Suche nach Strukturen und Mustern
Viele spannende Bilder entstehen durch Wiederholungen, Linienführungen oder Kontraste. Achte auf Muster in deiner Umgebung – sei es eine gepflasterte Straße, Schattenwürfe oder die Textur eines alten Holztors.
Zeig mir Dein Foto
Hast du ein Foto, auf das du stolz bist oder zudem du eine Frage hast? Dann zeig es mir (lade es gerne hier drunter als Kommentar hoch) und wir können dazu sprechen. Diese Übung und ein Feedback helfen dir, um deinen Blick für Motive zu schärfen und kreativer zu werden.
So hinterlässt du Kommentare mit Foto
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Danke, dass du meinen Fotoblog mit deinen Kommentaren und Bildern bereicherst!
Business-Fotograf | Autor | Fototrainer
Ich liebe die Fotografie und darüber zu schreiben – und das mache ich auf diesem Fotoblog seit 2015 und gelegentlich als Gastautor mit Beiträgen in c’t Fotografie, fotoforum, DigitalPHOTO. Zudem gebe ich Fotokurse, schreibe Fotografie-Ratgeber und arbeite als selbstständiger Business-Fotograf in Berlin und deutschlandweit.
Hallo Lars, ich lese Deine Beiträge regelmäßig und finde Deine Tipps und Anregungen sehr interessant. Was nützt aber das Sehen, wenn man keine Kamera dabei hat. Mein Bild ist wohl ein sehr gutes Beispiel dafür, dass einem tagtäglich Motive über den Weg laufen, die man zwar wahrnimmt, aber gerade keine Kamera zur Hand hat. Mein Bild mit der roten Couch entstand auf dem Weg zur Arbeit, das war keine Installation, sondern das Ergebnis einer illegalen Entsorgung. Am nächsten Tag war das Möbel wieder verschwunden. Getreu dem Motto “Entweder jetzt fotografieren oder nie wieder” entstand diese etwas kuriose Aufnahme. (o.k. etwas mit PS aufgepeppt, da die Couch im langweiligen Beige dastand).
Ich wünsche Dir eine erfolgreiche Woche.
Thomas
Hallo Thomas,
klasse – ein stimmungsvolles, bewusst komponiertes Bild mit starker Aussagekraft – gerade, wenn es nur ein schneller Schuss war.
Wenn Du mehr Zeit gehabt hättest, wäre sicher noch Raum für kleine Feinjustierung bei Perspektive und Komposition. Aber alles in allem: Klasse gemacht!
Möchtest du es in einer Serie weiterdenken? Das schreit nach einer Reihe 🙂
Liebe Grüße
Lars
Hallo Lars,
vielen Dank für Deinen netten Kommentar. In der Tat versuche ich dann zu fotografieren, wenn andere die Kamera stecken lassen. Bei schönem Wetter ist es einfach, gute Bilder zu machen, aber auch wenn es trübe und neblig ist, wie bei dem maroden Steg an einem düsteren Tag an der Ostsee, dann braucht es eine besondere Motivation, mit der Kamera loszuziehen. Dieser marode zum Abriss bestimmte Steg hatte es mir schon seit einigen Tagen angetan. Da aber kein schönes Wetter in Sicht war, zogen wir halt bei Nebel und eisigen Temperaturen los. Mir hats gefallen, was dabei herausgekommen ist.
Viele Grüße Thomas
Sehr schön, Thomas! Ein reduziertes, sehr bewusst gestaltetes Foto, das durch Ruhe und Struktur wirkt. Die Entscheidung für Schwarzweiß unterstreicht die emotionale Tiefe und macht das Bild zu einem kleinen Klassiker. Die perspektivisch verlaufende Linie des Stegs, die ins Nichts führt, ist ein starker Gestaltungstrick. Der Steg wirkt wie ein Zeiger in die Leere – das erzeugt Tiefe und Spannung. Der rechte Bildbereich ist fast leer, was in Kombination mit dem Nebel (für mich sowieso eine DER besten Wetterlagen für Landschaft) eine wunderbare Ruhe ausstrahlt. Die einzelne Pfahlstruktur rechts bringt visuelles Gegengewicht – sehr fein!
Liebe Grüße
Lars
Hallo Lars, ich verfolge deine Tipps immer mit viel Interesse und hab auch schon den einen oder anderen Tipp umsetzen können. Meine große Leidenschaft sind Blumen. Ich möchte gerne den Blick meiner Mitmenschen auf die Schönheit der Natur richten. Mit der Kamera in der Natur unterwegs zu sein ist für mich wie eine Meditation, ich liebe es einfach
Es würde mich freuen wenn du mein Lieblingsbild beurteilen möchtest. Gerne lerne ich noch dazu, was ich besser oder anders machen kann.
Ganz liebe Grüße
Rosi
Liebe Rosi,
ganz herzlichen Dank für deinen schönen Kommentar – es freut mich sehr, dass du so viel Freude an der Naturfotografie hast! Dein Lieblingsbild ist wirklich gelungen: Die kräftige Farbe der Mohnblume und die feinen Details an Blüte und Stängel sind ein echter Blickfang. Man spürt, wie viel Herz in deinem Blick auf die Natur steckt.
Ein kleiner Tipp: Etwas mehr Licht auf das Hauptmotiv – z. B. mit einem Reflektor oder durch leichtes Überbelichten – könnte die Blüte noch stärker zum Strahlen bringen. Auch ein etwas ruhigerer Hintergrund oder ein engerer Zuschnitt würden das Motiv noch mehr betonen. Aber insgesamt: sehr stimmungsvoll und mit ganz eigener Note – weiter so!
Herzliche Grüße
Lars
Oh, vielen lieben Dank für dein Feedback, es freut mich sehr, dass dir mein Bild gefällt
Deine Tipps werde ich beherzigen
Hallo Lars , seit einiger Zeit verfolge ich deine Beiträge und freue mich sehr über deine Tipps. Einige deiner Ratschläge konnte ich schon um setzen, dadurch sind meine Bilder immer Sehenswerter geworden. DANKESCHÖN. LG Inka
Mein Bild “Wassertropfen” könnte ich noch was verbessern?
Liebe Inka,
wow, ein eindrucksvolles Bild. Zum einen mag ich diesen mystischen Ausdruck durch die Reduzierung der Farben – also nur Schwarz/Blau ist Dir gut gelungen. Dann mag ich die organischen Formen, die sich durch das Wasser ergeben. Klasse!
Wenn ich den Aufprall und die Dynamik des Wassers betrachte, dann wäre ich noch neugierig, wie das Motiv wohl von der Seite gewirkt hätte. Was sähe es aus, wenn der Tropfen also hoch springt – über die Wasseroberfläche. Das würde es noch mehr absetzen durch die Wirkung von Punkt und Fläche. Erfordert allerdings auch einen reduzierten Hintergrund, was nicht immer so einfach ist bei solchen Motiven. Das nur als Anregung.
Liebe Grüße und noch weiterhin viel kreativen Erfolg,
Lars
Guten Tag
Es ist sehr interessant deine Ratschläge zu lesen.
Vielen Dank und beste Grüße Armin ♂️
Lieben Dank Armin & viele Grüße
Lars