Licht in der Fotografie: Tipps für Fotografie Anfänger

Das Geheimnis des Lichts: Dein wichtigstes Werkzeug in der Fotografie

Licht ist ohne Frage das Herzstück der Fotografie – es ist unser wichtigstes Werkzeug – eigentlich fast noch wichtiger, als Deine Kamera. Für Fotografie-Anfänger kann Licht manchmal schwer zu verstehen sein, ähnlich wie das Wort “Schnee” in unserer Sprache. Wir kennen nur ein Wort dafür, aber in der isländischen Sprache zum Beispiel gibt es ein vielfaches an Wörten, um die verschiedenen Arten von Schnee zu beschreiben – So heißt beispielsweise Schneefall „fannkoma“, schwerer Schneefall mit großen Flocken bei ruhigem Wetter „hundslappadrífa“, Pulverschnee „lausamjöll“ und Schneefall bei Wind „ofanbylur“.

Das Licht macht das Naturfotomotiv zu etwas ganz besonderem.

Mit eben jener Vielfalt sollten wir es auch mit dem Licht in der Fotografie handhaben, und es lohnt sich, diese Vielfalt zu entdecken und zu lernen.

Die Vielfalt des Lichts

Licht ist nicht einfach nur Licht. Es gibt so viele verschiedene Arten, die alle unterschiedliche Stimmungen und Effekte erzeugen können. Hier sind einige Beispiele, die dir helfen können, das Konzept greifbarer zu machen und dich inspirieren, mehr darüber zu lernen:

Seitenlicht

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Licht macht dein Foto. Hast du Gegenlicht, hast du das Licht im Rücken oder seitliches Streiflicht? Die Richtung des Lichts bestimmt, wo die Höhepunkte und Schatten in deinem Foto liegen.

Seitenlicht kommt von der Seite und betont die Texturen und Formen deines Motivs. Es kann dramatische Schatten erzeugen und dein Bild dreidimensional wirken lassen. Stell dir vor, du fotografierst ein Portrait bei Sonnenuntergang. Das warme Seitenlicht betont die Gesichtszüge und schafft eine wunderschöne Stimmung.

Streiflicht

Makrofotografie Kellerassel: Interview Andrea Tanner
Makrofotografie: Kellerassel in Low Key – Foto: Andrea Tanner

Streiflicht ist ein extrem seitlich einfallendes Licht, das nur bestimmte Teile des Motivs beleuchtet und starke Kontraste erzeugt. Es eignet sich hervorragend, um die Details und Strukturen hervorzuheben, zum Beispiel bei einem Foto von rauer Baumrinde oder der Maserung eines alten Holztisches.

Gegenlicht

Beim Gegenlicht wird das Motiv von hinten beleuchtet. Dies kann atemberaubende Silhouetten erzeugen und eine fast magische Atmosphäre schaffen. Denke an ein Foto von jemandem, der im Sonnenuntergang steht, das Licht der untergehenden Sonne umrahmt das Motiv und verleiht ihm einen fast himmlischen Glanz.

Hartes Licht

Hartes Licht erzeugt starke, scharfe Schatten und hebt Details stark hervor. Es eignet sich gut für dramatische Effekte und kontrastreiche Bilder. Ein Beispiel wäre ein Foto in der Mittagssonne, bei dem die Schatten klar und deutlich abgegrenzt sind.

Weiches Licht

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Portrait-Workshop im Rahmen des des Umweltfotofestivals “horizonte zingst”

Weiches Licht ist diffus und erzeugt sanfte, fließende Schatten. Es schmeichelt dem Motiv und sorgt für eine gleichmäßige Ausleuchtung. Dies ist ideal für Portraits oder Makrofotografie. Ein bewölkter Tag oder das Licht in den frühen Morgenstunden kann dieses weiche Licht liefern.

Licht verstehen und meistern

Licht zu verstehen und zu meistern ist ein fortlaufender Lernprozess. Aber sobald du die verschiedenen Arten von Licht und deren Wirkung auf deine Fotos kennenlernst, wirst du in der Lage sein, deine Fotografie auf ein neues Level zu heben. Beobachte, wie sich das Licht im Laufe des Tages verändert, experimentiere mit unterschiedlichen Lichtquellen und deren Positionen, und finde heraus, welches Licht am besten zu deiner Bildsprache passt.

Drei Übungen, um das Licht zu meistern

1. Licht- und Schatten-Studie

Wähle ein einfaches Objekt, wie eine Tasse oder eine Pflanze, und fotografiere es bei verschiedenen Lichtverhältnissen. Fotografiere es morgens, mittags und abends, bei Sonnenlicht und bei bewölktem Himmel. Achte darauf, wie sich die Schatten verändern und wie das Licht das Objekt unterschiedlich wirken lässt.

2. Das Spiel mit dem Gegenlicht

Suche dir ein Motiv, das sich gut für Gegenlichtaufnahmen eignet, wie einen Baum, eine Person oder ein Gebäude. Fotografiere es bei Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang, wenn das Licht besonders weich und warm ist. Achte darauf, wie das Licht von hinten das Motiv umrahmt und Silhouetten erzeugt.

3. Experimentiere mit künstlichem Licht

Nimm eine Taschenlampe oder eine Lampe und beleuchte dein Motiv aus verschiedenen Winkeln. Probiere Seitenlicht, Streiflicht und direktes Licht aus. Achte darauf, wie sich die Texturen und Schatten verändern. Diese Übung hilft dir zu verstehen, wie du Licht gezielt einsetzen kannst, um bestimmte Effekte zu erzielen.

Spiel mit dem Licht

Lass dich inspirieren, mit Licht zu spielen und die unendlichen Möglichkeiten zu entdecken, die es bietet. Je mehr du dich mit dem Thema Licht beschäftigst, desto mehr wirst du die Feinheiten und Unterschiede erkennen, und deine Bilder werden lebendiger und ausdrucksstärker.

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Ron Kuhwede

So ist es, nicht die Kamera ist das Werkzeug des Fotografen, das Licht ist es.

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