Als Fotograf und Fototrainer erlebe ich immer wieder, dass Fotografie-Anfänger auf der Suche nach ersten Foto-Tipps sind, um ihre Fotografie am liebsten sofort zu verbessern. Eigentlich sage ich dann immer: “Dafür braucht es Zeit und viel Übung”. Aber einen Trick gibt es wirklich, der deine Fotografie sofort verbessern kann. Dieser wichtige Fotografie-Trick oder sagen wir Kompositionsregel ist die Drittel-Regel. Lass uns diese mächtige Regel der Bildgestaltung kennenlernen, die definitiv einen Unterschied in deinen Aufnahmen machen kann!
Wie die Drittel-Regel Deine Bildgestaltung verändert
Erinnerst Du Dich an das erste Mal, als Du Deine Kamera in die Hand genommen hast? Vermutlich hast Du das Motiv direkt in der Mitte des Bildes platziert, richtig?
Das ist vollkommen in Ordnung, denn unser Auge ist so programmiert, dass es automatisch in die Mitte blickt. Aber was wäre, wenn ich Dir sage, dass es eine noch bessere Möglichkeit gibt, Deinen Bildaufbau zu gestalten? Hier kommt die Drittel-Regel ins Spiel!
Anwendung der Drittel-Regel: Schaffe Dein eigenes Gestaltungsraster
Stell Dir vor, Du hättest ein unsichtbares Gestaltungsraster auf Deinem Sucher oder Display, das das Bild in neun gleiche Teile teilt. Genau das ist die Anwendung der Drittel-Regel.
Dein Ziel ist es nun, die wichtigsten Elemente Deines Motivs entlang dieser Bezugslinien oder an deren Schnittpunkten zu platzieren. Dadurch wird die Aufmerksamkeit des Betrachters gezielt auf die wesentlichen Aspekte Deines Bildes gelenkt. Es ist wie das Tüpfelchen auf dem i, das Deinen Bildern einen professionellen Touch verleiht.
Ausnahmen bestätigen die Drittel-Regel
Nun könntest Du denken, dass Du stets der Drittel-Regel folgen musst. Aber das ist nicht der Fall. Es gibt Ausnahmen, und manchmal ist es sogar notwendig, die Drittel-Regel zu brechen. Ein perfektes Beispiel dafür sind symmetrische Motive. In solchen Fällen funktioniert die zentrale Platzierung oft besser. Das Wichtige ist, dass Du die Regeln kennst, damit Du weißt, wann und wie Du sie brechen kannst!
Die Drittel-Regel in der Nachbearbeitung
Die Anwendung der Drittel-Regel endet nicht beim Auslösen der Kamera. Du kannst sie auch in der Nachbearbeitung nutzen, um die Bildgestaltung zu optimieren. Mit der Drittel-Regel kannst Du Deine Bilder zuschneiden und neu ausrichten, um eine noch stärkere Komposition zu erreichen.
Die Drittel-Regel und der Goldene Schnitt: Ein enges Verhältnis
Die Drittel-Regel ist nicht die einzige Technik, die uns bei der Bildgestaltung helfen kann. Es gibt da noch eine Regel, die ihren Ursprung in der Antike hat und bis heute in vielen kreativen Disziplinen Anwendung findet: der Goldene Schnitt. Die Drittel-Regel kann als vereinfachte Abwandlung des Goldenen Schnitts betrachtet werden, die für uns Fotografen leichter anzuwenden ist. Beide Regeln zielen jedoch auf dasselbe Ziel ab: die Schaffung einer harmonischen, ausgewogenen Bildkomposition, die den Betrachter fesselt und leitet.
Üben, üben, üben!
Wie bei allem anderen auch, braucht es Zeit und Übung, um diese Technik zu meistern. Nimm Deine Kamera, gehe hinaus und fange an zu experimentieren. Du wirst überrascht sein, wie schnell Du Fortschritte machst.
Deine Reise beginnt jetzt
Die Fotografie ist eine unendliche Reise des Lernens und Entdeckens. Und mit der Drittel-Regel hast Du gerade einen weiteren Schritt auf dieser aufregenden Reise gemacht. Behalte die Neugier und die Leidenschaft, mit der Du angefangen hast, und ich verspreche Dir, Du wirst beeindruckende Bilder schaffen!
Business-Fotograf | Autor | Fototrainer
Ich liebe die Fotografie und darüber zu schreiben – und das mache ich auf diesem Fotoblog seit 2015 und gelegentlich als Gastautor mit Beiträgen in c’t Fotografie, fotoforum, DigitalPHOTO. Zudem gebe ich Fotokurse, schreibe Fotografie-Ratgeber und arbeite als selbstständiger Business-Fotograf in Berlin und deutschlandweit.