Das Thema Food Photography reizt mich schon seit langem in meiner Herausforderung zum Thema fotografieren lernen. Ich bin zwar kein Food-Blogger, aber trotzdem möchte ich mehr darüber lernen. Wie kreiere ich diese coolen, stylischen Food Fotografie Welten, in denen jedes Essen einfach gigantisch aussieht? Das habe ich jetzt einmal ausprobiert und schreibe dir hier 10 Tipps für deine Food Fotografie Anleitung auf, wie du ganz einfach und günstig ebenfalls leckere, stylische Food Photography Fotos machen kannst.
Food Fotografie Anleitung: Tolle Hintergründe zum selber bauen
Ich habe immer gedacht man braucht eine tolle Küche oder ein echtes Fotostudio, um diese schicken Hintergründe, tollen Küchentische und stylischen Szenerien zu kreieren. Dem ist nicht so. Natürlich ist es super, wenn du sowieso eine schicke Küche hast. Aber wenn nicht, dann bau dir doch einfach selbst dein kleines Foto-Setting. Ich bin dafür im Baumarkt gewesen und habe mir Pappelholz oder auch Laubsägeholz gekauft. Hinzu habe ich mir eine Dose Sprühkleber und Gaffatape besorgt. Zudem ein paar Tapetenreste mit hellem Holzoptik-Muster besorgt. Das sollte mein Hintergrund für meinen Küchentisch werden.
Ich baue mir ‘n Küchentisch Hintergrund
Eine der Grundregeln für gute Food-Fotografie ist (wie ich immer wieder gelesen habe), ein toller Hintergrund. Hmm, ich habe aber nun mal keine riesige, sonnendurchflutetet Küche. Und nun? Naja, dann baue ich mir einfach meinen Küchentisch-Model. Kann doch nicht so schwer sein. Gesagt, getan: Dafür lege zwei dünne Pappelholz-Platten nah zusammen, lasse aber einen kleinen Spalt dazwischen. Denn nachher möchte ich so flexible sein, dass ich diese umknicken kann. Ich klebe das Holz mit Struktur-Klebeband (in meinem Falle Gaffatape) an der Rückseite zusammen.
Dann sprühe ich die Platten von einer Seite mit Sprühkleber ein. Dann nehme ich knapp 1 Meter Tapetenrest mit weißer Strukturtapete (in heller Holzoptik) und breite das auf dem Pappelholz aus. Naja, ganz 100% pappt das nicht zu Anfang, aber daher gut fest drücken und versuchen keine etwaigen Luftblasen zu verkleben. Nach einem kurzen Moment zeigt der Sprühkleber seine Wirkung und sitzt bombig fest. Super! Nun noch mit dem Teppichmesser die Tapete auf dem Knick einritzen, so dass man es gut umknicken kann. Fertig ist meine Mini-Szenerie für mein Food-Fotografie Shooting.
Essen fotografieren bei natürlichem Licht
Da ich nun meinen kleinen Hintergrund gebaut habe, kann ich mit der weiteren Vorbereitung starten. Einen Blitz brauche ich nicht. Ich fotografiere ausschließlich mit natürlichem Licht. In meiner Szene bewegt sich ja nicht. Außerdem habe ich gelesen, dass es ja in der Food Fotografie sehr auf natürlich Farben ankommt. Jedes künstliche Licht würde dieses also verfälschen. Somit drehe ich mein kleines Setting also in Richtung Fenster, drehe den ISO runter auf 100/200, Blende 4 und eine Belichtungszeit von ein paar Sekunden. Je nach Lichteinfall war das cool für die Lichtstimmung. Übrigens: Mehr zum Thema natürliches Licht erfährst du auch in meinem aktuellen und kostenlosen E-Book zum Thema fotografieren lernen.
Zeige die Zubereitung
Klar, das fertige Ergebnis ist das wichtigste. Doch wie ist der Weg dahin? Nimm deinen Zuschauer mit auf eine visuelle Reise. Außerdem können Zutaten sehr fotogen sein!
Fotografiere Besteck, deine Hände und das Drumherum
Bringe dein Essen in einen Zusammenhang. Wie groß ist der Teller? Das zeigst du durch einen Löffel oder anderes Besteck. Stelle ein Glas mit in die Szenerie deine Food Fotografie. Das gibt dem Betrachter deiner Fotos einen Bezug zu Größen und Formen.
Reduziere dich auf ein Thema im Bild
Weniger ist mehr. Also reduziere dein Setting auf das wesentliche und eliminiere alles, was von deinem Hauptmotiv ablenkt. Nur was in die Szene gehört sollte auf deinem Food Foto auch wirklich drauf sein. Hier findest du noch ein paar weitere Ideen zum Thema Bildgestaltung.
Nutze die Autovervollständigung
Ein guter Tipp für die Reduktion deines Food Fotografie Motivs ist die Begabung der Autovervollständigung deines Gehirns. Es reicht oft völlig aus dir bekannte Elemente wie Teller, Gläser und Besteck im Anschnitt zu zeigen.
Dein Gehirn assoziiert den Rest dazu. Und du hast sofort eine schön aufgeräumte Szene und ein viel spannenderes Foto.
Halte deine Teller sauber
Es soll appetitlich aussehen. Also achte nach dem Anrichten deines Essens darauf Tellerränder sauber zu wischen. So schaut deine Essen viel ästhetischer aus.
Wechsel die Perspektive
Du musst nicht immer alles aus dem gleichen Winkel zeigen. Es macht Spaß mit Perspektiven zu spielen. Also platziere die Kamera sowohl direkt in Front-View vor deinem Gericht, fotografiere dein Essen mal von oben, mal seitlich im Anschnitt. Du wirst erstaunt sein, wie sich das Foto verändert.
Setze Tiefenschärfe und Blende bewusst ein
Mit dem Spiel mit der Schärfentiefe komponierst du dein Foto. Mit einem kleinen Blendenwerte (z.B. f/4.0) setzt du den Fokus direkt auf einen Teil von deinem Essen. Der Rest verschwimmt in der Unschärfe. Aber manchmal kann es wichtig sein mehr zu zeigen. Wenn du viel auf dem Teller hast probiere also auch mal eine größeren Blendenwert und erlaube deinem Bild mehr Tiefe. Hier kannst du dein Grundwissen zum Thema Blende, Schärfentiefe und Grundbegriffe der Fotografie auffrischen.
Vorher/Nachher Show
Wie entsteht dein Essen. Nimm deinen Zuschauer mit auf eine Reise und zeige ihm die einzelnen Schritte der Entstehung. Wie schneidest du die Zutaten, welche Zutaten nutzt du, wie drapierst du die Elemente. Und finally: Zeige das fertige Gericht. So macht es Spaß deinem Kochvorgang zu folgen.
Koche nicht alles komplett durch
Essen ist empfindlich. Wenn du Food Fotografie machst, musst du es nicht zu 100% zum Verzehr bereiten. Oft kann es hilfreich sein nicht alles 100% durch zu kochen. Dann hat das Essen eine andere Konsistenz und möglicherweise auch eine bessere Haltbarkeit.
Sei vorbereitet und sei schnell
Wenn dein Gericht fertig ist, muss es oft sehr schnell gehen. Am besten hast du dann schon in deinem Foto alles vorbereitet und musst nur noch den fertigen Teller in die Szene bringen. Dafür empfiehlt es sich mit einem Dummy zu arbeiten und schon mal Licht, Blende und Belichtungszeit einzustellen. Dann bist du vorbereitet für das fertige Gericht, wenn du es fotografieren willst.
Hier ein Video zu meinen Tipps für Food-Fotografie DIY Tipps
Hast du tolle Tipps für mich?
Hast du Erfahrung mit dem Thema Essen fotografieren und Food Fotografie? Bist du vielleicht ein Food-Blogger? Dann freue ich mich auf deine Ideen und deinen Kommentar. Wenn du Lust hast, dann melde dich auch gerne zu meinem Newsletter an und hinzu bekommst du mein aktuelles E-Book mit Tipps zum Thema fotografieren lernen.
PS: Hier noch ein kleiner Lesetipp für ein Buch, das ich cool finde: Fotografin Jana Mänz hat das Buch “So kommt die Pasta richtig aufs Bild: Fotografie al dente” geschrieben zum Thema Food-Fotografie. Schaut doch mal rein!
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Business-Fotograf | Autor | Fototrainer
Ich liebe die Fotografie und darüber zu schreiben – und das mache ich auf diesem Fotoblog seit 2015 und gelegentlich als Gastautor mit Beiträgen in c’t Fotografie, fotoforum, DigitalPHOTO. Zudem gebe ich Fotokurse, schreibe Fotografie-Ratgeber und arbeite als selbstständiger Business-Fotograf in Berlin und deutschlandweit.
Total schön erklärt! Jetzt weiß ich worauf ich achten muss, wenn ich das nächste Mal mein Essen für meinen Blog fotografiere. Du hast mir sehr weitergholfen. Danke!
Liebe Grüße,
Anna
Lieben Dank, Anna. Freu mich, dass Dir das Tutorial erklärt.
Hey Lars,
mensch, da kommt so ein Post gerade dann online, wenn ich nicht im Büro bin 😉
Angeblich setzen Foodfotografen für Magazine, Kochbücher etc. auf die 2/3-Regel, die du ja auch in einigen Bildern beherzigt hast.
Gestern habe ich noch diesen tollen Artikel gelesen: http://foodlovin.de/2015/03/i-make-food-look-pretty-foodstyling-teil-3-meine-arbeitsmaterialien/
Liebe Grüße und bis Montag!