Hast du schon einmal den mystischen Waldsee betrachtet und dich gefragt, wie du diese seidige, weiche Wirkung auf deinen Fotos erzielen kannst? Der ND-Filter oder auch Graufilter ist die Antwort auf deine Frage. Mit diesem kleinen Fotozubehör für deine Kamera kannst du per Langzeitbelichtung das Wasser wie Seide verschwimmen lassen und Personen im Hintergrund wie von Zauberhand verschwinden lassen. Doch wie funktioniert das eigentlich? Denn ist nicht die Zauberhand, sondern dein Wissen um die Funktion eines ND-Filters oder auch Graufilters. Und welche Kameraeinstellungen benötigst du bei einem ND-Filter für diesen faszinierenden Effekt? Hier habe ich dir meine Erfahrungen, Empfehlungen und Tipps aufgeschrieben.
Was ist ein ND-Filter und für was braucht man ihn?
Ein ND-Filter oder Neutraldichtefilter ist einfach gesagt eine Glas- oder Kunststoffscheibe, die den Lichteinfall an deinem Objektiv verringert. Es gibt sie in verschiedenen Dichten. Ich habe in meinem Set einen 8x, 64x und 1000x ND-Filter. Der 1000x ND-Filter lässt 1/1000 der Lichtmenge durch.
Für was braucht man einen ND-Filter?
Ein ND-Filter ist besonders nützlich für:
- Langzeitbelichtungen bei Tageslicht
- Glatte Wasseroberflächen
- Bewegte Objekte verschwinden lassen
- Architektur- und Landschaftsfotografie
Wie funktioniert ein Graufilter oder ein ND-Filter?
Ein ND-Filter oder auch Neutraldichtefilter ist eine Glas- oder Kunststoffscheibe, die den Lichteinfall an deinem Objektiv verringert. Es gibt sie in verschiedenen Dichten. Ich habe in meinem Set einen 8x, 64x und 1000x ND-Filter. Der 1000x ND-Filter lässt 1/1000 der Lichtmenge durch.
Welcher Filter ist der beste für Fotos?
Der beste Filter hängt von deinem spezifischen Bedarf ab:
- ND1000 für extreme Langzeitbelichtungen
- ND64 für vielseitige Anwendungen
- ND8 für moderate Verlängerung der Belichtungszeit
Somit ermöglicht ein ND-Filter dir somit auch am Tage Bilder in extremer Langzeitbelichtung zu machen. Dabei ergeben sich Bilder, die das menschliche Auge so nicht wahrnehmen kann und genau das ist das faszinierende an diesen ND-Filtern.
Das Licht wird geschluckt und alles wird in weiche Watte getaucht. Und dann kommt es zu diesen coolen Effekten wie das Verwischen von Wolken oder aber fließende Gewässer samtig weich erscheinen zu lassen.
Spaß machen Szenen, in denen Bewegung ist, aber auch ein fester Bezugspunkt. Wasser, Menschen, Wind um fest stehende Dinge herum (Auto, Schiff, Baum, Haus, Bauwerk). Denn all das wird in der Langzeitbelichtung verschwommen zu einem ganzen zusammengefügt. Wasser wird seidig, Menschen verschwinden…
So geht’s: Per Graufilter Personen verschwinden lassen
…oder andere bewegte Objekte wie Autos oder ähnliches.
Was benötigst du für Fotos mit einem ND-Filter?
Um Fotos mit einem Graufilter zu machen benötigst du folgende Dinge in deiner Kameratasche:
- Kamera mit manuell einstellbarer Belichtungszeit (da du Belichtungszeiten von 20 Sekunden und länger haben willst).
- Objektiv mit der Möglichkeit einen Filter anzuschrauben (dafür ist so ein kleines “Gewinde” vorne am Objektiv dran).
- Stativ (da du die Kamera ja nicht ruhig in der Hand halten kannst bei Langzeitbelichtung).
- Fernauslöser oder Kabelauslöser. Naja, oder heutzutage lässt sich die Kamera auch oft per App auslösen.
- ND-Filter Set (1000x, 64x und 8x) – ich nutze dieses ND-Filter Set von HAIDA:
- Hochwertiges Slim Neutral Graufilter Set 77mm von HAIDA – Hergestellt aus hochwertigem optischen Glas – bestehend aus 3 Filtern: ND 8, ND64, ND1000 + Filtercontainer + Objektivdeckel mit Innengriff 77mm
- Hergestellt aus hochwertigem optischen Glas – Mit Frontgewinde zur Nutzung mehrerer Filter – Durch die schlanke Filterfassung besteht keine Gefahr von filterfassungsbedingten Vignettierungen ( Abschattungen) in den Bildecken – Dadurch insbesondere perfekt für Weitwinkelobjektive/ Zooms.
- Perfekt um in heller Umgebung Objekte mit großer Blende freizustellen -Ideal auch, um beispielsweise Wasser weich und fließend abzubilden, oder auch belebte Plätze durch Langzeitbelichtung zu
- Ermöglicht sehr interessante Experimente – Für viele kreative Ideen und alle Lichtverhältnisse immer den passenden Graufilter parat- Perfekt geschützt durch den mitgelieferten Stack Cap Filtercontainer – natürlich auch für weitere Filter geeignet. Der auf einem Produktbild zum Vergleich abgebildete Filter dient lediglich der Illustration der Fassungsstärke und gehört nicht zum Lieferumfang. – Bei den Bildern handelt es sich um Beispielbilder
- Lieferung in einzelnen Filterboxen, sowie zusätzlich den Metall Abdeckkappen
ND-Filter Rechner: Welche Stärke benötigst du?
Die Auswahl des jeweiligen Filter hängt mit deinem gewünschten Fotomotiv und von den Lichtverhältnissen ab. Als grobe Regel gehe ich in der Auswahl wie folgt vor.
Der 1000x Fach ND-Filter:
Diesen Graufilter nutze ich für Fotos am sonnigen Tag bei hellen Lichtverhältnissen. Damit erziele ich weiche Effekte trotz grellem Licht. Somit konnte ich am zur Mittagszeit die New Yorker Skyline mit 30 Sekunden fotografieren.
Der 64x Fach ND-Filter:
Mit diesem ND-Filter bist du sehr vielseitig aufgestellt. Du kannst sowohl am Tage längere Belichtungszeiten erzielen, als auch schon bei schummerigem Licht und dem nötigen Ausgleich über Belichtungszeit und ISO spannende Effekete erzielen.
Der 8x Fach ND-Filter:
Den 8fachen Graufilter kannst du wenig Sonnenlicht einsetzen um die Belichtungszeit zu verlängern. Er ist im Unterschied nicht so extrem wie die anderen beiden Graufilter doch lässt sich damit die Belichtungszeit bereits um das 8-fache verlängern.
Genau Berechnungen kannst du natürlich auch mit einem ND-Filter Rechner vornehmen. Dazu gibt es viele Apps zum Beispiel Filter Rechner für das iPhone. Aber auch im Netz findest du viele weitere Tabellen zur Umrechnung.
ND-Filter Tabelle zur Umrechnung
Wenn du ohne ND-Filter bei einer Belichtungszeit von 1/50 Sekunde belichtest, kannst du mit einem
- ND8-Filter eine Belichtungszeit von 1/6 Sekunde verwenden.
- Mit einem ND16-Filter kannst du eine Belichtungszeit von 1/3 Sekunde verwenden
- und mit einem ND64-Filter kannst du eine Belichtungszeit von 1/0,8 Sekunde verwenden.
- Wenn du einen ND1000-Filter verwendest, kannst du die Belichtungszeit um das 1000-fache verlängern, was bedeutet, dass du eine Belichtungszeit von 20 Sekunden benötigst.
ND-Filtertyp | Lichtreduktion | Blendenreduktion | Faktor | Belichtungszeitverlängerung | Benötigte Belichtungszeit |
---|---|---|---|---|---|
ND8 | 3 Blenden | Faktor 8 | 0,9 | 8-fach | 1/6 Sekunde |
ND16 | 4 Blenden | Faktor 16 | 1,2 | 16-fach | 1/3 Sekunde |
ND64 | 6 Blenden | Faktor 64 | 1,8 | 64-fach | 1 Sekunde |
ND1000 | 10 Blenden | Faktor 1000 | 3 | 1000-fach | 20 Sekunden |
Der liebe Benjamin hat passend zu seiner Filter Serie ein schöner Erklär-Video dazu gemacht
Mein Fazit und meine Empfehlungen zu ND-Filtern
Egal ob du Landschaftsfotografie oder Architekturfotografie machst, ein ND-Filter oder Graufilter ist für mich ein super spannendes Zubehör, das dir hilft, kreative Fotoideen umzusetzen. Es ist nicht unbedingt das Zubehör, das du als Fotografie Anfänger in deiner Fototasche brauchst, aber als etwas fortgeschrittener Fotograf ist es eine tolle Ergänzung.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem ND-Filter und einem Graufilter?
Ein Graufilter meint dasselbe wie ein ND-Filter, es ist nur ein anderer Name dafür. Ein ND-Filter, oder Neutraldichtefilter, ist ein Filter, der die Menge an Licht reduziert, die auf den Sensor deiner Kamera fällt, ohne die Farben oder den Weißabgleich zu beeinflussen. ABer es gibt einen Unterschied in der ND-Filtern an sich – nämlich die Stärke bzw. Lichtmenge, die so ein ND-Filter hindurch lässt.
Worauf sollte ich unbedingt achten, wenn ich einen ND-Filter oder Graufilter kaufe?
- Wähle den richtigen Filtertyp:
Entscheide, welchen Filter du benötigst, abhängig von den Lichtbedingungen und dem Effekt, den du erzielen möchtest. Wenn du eine längere Belichtungszeit benötigst, wähle einen höheren ND-Wert. - Achte auf die Filtergröße:
Stelle sicher, dass der Filter zu deinem Objektiv passt. Die meisten Filter haben ein Gewinde, das du auf dein Objektiv schrauben kannst. Achte darauf, dass du den richtigen Durchmesser wählst. - Achte auf die Farbneutralität:
Ein guter ND-Filter sollte farbneutral sein und keine Farbstiche oder Farbveränderungen auf deinen Bildern erzeugen. - Du brauchst ein Stativ:
Da du bei Verwendung eines ND-Filters längere Belichtungszeiten benötigst, solltest du immer ein Stativ verwenden, um Verwacklungen zu vermeiden.
Egal ob du Landschafts- oder Architekturfotografie machst, ein ND-Filter oder Graufilter ist ein spannendes Zubehör, das dir hilft, kreative Fotoideen umzusetzen. Es ist besonders nützlich für fortgeschrittene Fotografen, die gerne experimentieren wollen.
Business-Fotograf | Autor | Fototrainer
Ich liebe die Fotografie und darüber zu schreiben – und das mache ich auf diesem Fotoblog seit 2015 und gelegentlich als Gastautor mit Beiträgen in c’t Fotografie, fotoforum, DigitalPHOTO. Zudem gebe ich Fotokurse, schreibe Fotografie-Ratgeber und arbeite als selbstständiger Business-Fotograf in Berlin und deutschlandweit.
Deine Links zu den ND-Filtern funktionieren nicht mehr.
Lieben Dank – sind ausgebessert!
Liebe Grüße
Lars