Schon lange bevor ich mich eingehender mit der Fotografie beschäftigt habe, fand ich diese mystischen “Wasser mit Nebel” Bilder cool. Irgendwann aber wollte ich das auch mal machen und habe mir vorgenommen: So, jetzt Wasser in Bewegung fotografieren lernen.
Wie kann ich fließendes Wasser fotografieren?
Nachdem ich ein paar Fotobücher und Foto-Blogs durchstöbert habe, waren für mich drei grundsätzliche Punkte klar, um fließendes Wasser zu fotografieren:
1. Nutze lange Belichtungszeiten, um Bewegung aufs Foto zu bekommen
2. Packe ein Stativ ein, damit die Kamera nicht wackelt
3. Kaufe dir einen Graufilter, der wenig Licht durchlässt
Mit diesem Equipment ausgestattet kann es eigentlich schon losgehen. Natürlich sind Wasserfälle jetzt nicht gerade an der Tagesordnung im Stadtbild. So hatte ich letztens im Urlaub aber endlich mal die Gelegenheit meinen frisch gekauften Graufilter auszuprobieren:
Erster Versuch: Zu kurze Belichtungszeit
Wasser in Bewegung: Man sieht noch deutlich das spritzende Wasser. Nee, so will ich es nicht haben.
Zweiter Versuch: 1/4 Sekunde Belichtungszeit
Also noch mal versuchen. Nun habe ich die Belichtungszeit auf eine viertel Sekunde verlängert.
So sieht das Ergebnis aus:
Now we’re talking. So sieht es doch schon viel besser aus. Ich weiß, es ist kompositorisch jetzt nicht gerade Pulitzer-Preis Anwärter. Bildausschnitt und Stimmung könnten noch deutlich mehr kick vertragen, aber es ist ein Anfang und zeigt: Ja, ich habe die Technik schon mal im groben verstanden.
Wenn’s auch mal ohne gehen muss
Ja, Murphy’s Law: Dann war ich letztens beim Fotofestival in Zingst. Ich wollte am Vorabend schon zum Strand runter. Nur ein bisschen Seeluft atmen, vielleicht 2-3 Fotos am Strand machen. Konnte ich ahnen, dass sich eine Sturmflut ankündigt und das Wasser tobt und brodelt?
Aber der ein oder andere Pfahl hat meiner Kamera halt gegeben und das Wetter war eh grau-in-grau. Da musste ich eben auch ohne Graufilter auskommen. Dadurch ist der Himmel natürlich total verschwunden und Kontraste sind auch futsch. Doch besser ich mache ein mittelmäßiges Bild, als gar kein Bild.
Und die gleiche Szenerie – ebenfalls mit langer Belichtungszeit und noch ein wenig Lightroom – sieht doch schon wieder ganz hübsch aus.
Mein Fernziel für Wasser fließend fotografieren
Ja, man soll ja noch Ziele haben. Also übe ich noch ein wenig. Wer weiß, irgendwann habe ich dann auch mal die Gelegenheit nach Island zu reisen und eines dieser gigantischen “ich-bekomme-500-likes” Bilder auf 500px oder Flicker zu veröffentlichen. Also klebe ich mir mal folgendes Bild vom Flickr-Fotografen chasedekker an den Kühlschrank und spare auf einen Flug nach Reykjavik.
Business-Fotograf | Autor | Fototrainer
Ich liebe die Fotografie und darüber zu schreiben – und das mache ich auf diesem Fotoblog seit 2015 und gelegentlich als Gastautor mit Beiträgen in c’t Fotografie, fotoforum, DigitalPHOTO. Zudem gebe ich Fotokurse, schreibe Fotografie-Ratgeber und arbeite als selbstständiger Business-Fotograf in Berlin und deutschlandweit.
Hallo Lars,
ich verfolge deinen Blog schon einige Zeit und bin immer wieder begeistert. Dein Spruch in diesem Artikel: “Doch besser ich mache ein mittelmäßiges Bild, als gar kein Bild.”, finde ich echt toll. Ich bin leider noch sehr zurückhaltend, dass ich eher kein Bild mache. 🙁
Aber das will ich nun ändern. Vielen Dank für deinen Blog und deine Inspiration, mach weiter so!
Gruß Lena