Die Perfektion der Farben: Magische Tipps für die Farbgestaltung und die Wirkung in deinen Fotos

Farben haben die Fähigkeit, Stimmungen und Emotionen zu vermitteln. Ein Foto kann beispielsweise wie ein Gefühlsbarometer wirken, das durch gezielte Farbwahl beeinflusst wird. Blau und Violett können eine kühle, beruhigende Wirkung haben, während Rot und Gelb eher anregend und warm wirken.

Klingt so einfach: Wenn man die Stimmung des Fotos ändern möchte, kann es schon ausreichen, den Weißabgleich ein bisschen anzupassen. Ein kleiner Schalter und schon sieht die Welt ganz anders aus.

Es ist fast so, als ob man mit Farben jongliert und du sie wie Zauberer einsetzen kannst, um eine bestimmte Stimmung zu erzeugen. Doch musst du nur wissen, welche Farben welche Wirkung haben, um den Zaubertrick erfolgreich auszuführen. Und zudem ist es wichtig, Farben gezielt einzusetzen und niemanden zu überschwemmen. 

Denn Farben sind überall und sind zudem elementar für deine Fotografie. Außer wenn du in Schwarzweiß fotografierst. Wobei – das stimmt nicht! Auch da haben Farben Auswirkungen auf deine Kontraste. Und Kontraste sind die Seele der Fotografie. Das macht Farben so spannend für unsere Fotos. Das wusste übrigens auch US-Fotograf William Eggleston als einer der ersten sehr gezielt für seine Fotografie einzusetzen – dazu findest du etwas weiter unten ein schönes Video. 

Hier habe ich dir ein paar clevere, aber sehr einfach umzusetzende Tipps für die Farbgestaltung in deinen Fotos aufgeschrieben, die mir in meiner Fotografie sehr helfen.

Spiele mit Farbe – und erkenne die Charakteristik des Lichts

Licht wird absorbiert und reflektiert. Denke an den Regenbogen – eine perfekte Kombi aus Licht, Reflexion und Farbspiel. Diese Farben entstehen durch eine Lichtbrechung des Farbspektrums. Du hast selber auch einen großen Einfluss auf die Wirkung und die Gestaltung von Farben in deinem Foto.

Mit jedem Lichtwechsel und jeder Kameraeinstellung beeinflusst du die Farben und die Sättigung, Farbharmonie oder Helligkeit. So wirkt beispielsweise die Farbe Rot anders an einem trüben Tag als zur goldenen oder blauen Stunde.

Wusstest du zudem, dass auch in schwarzweißen Fotos die Farbe eine große Bedeutung hat? Die Farbe Rot beispielsweise ergibt in schwarzweiß ein dunkles Grau? Aber nun lass uns ins Abenteuer Farbe starten. Denn in der Theorie ist ist das alles ja schön und gut, doch der spannendste Weg, etwas über Farbe in der Fotografie zu lernen, ist es, diese Übungen gleich in deine fotografische Praxis umzusetzen.

Spaß macht es den Rahmen mit zwei oder drei Farbtönen in einer abstrakten Komposition zu füllen. Geh also nah ran – verwende bei Bedarf ein Makro- oder Zoomobjektiv. Hier ein Beispiel, wie spannend so ein Ausschnitt durch eine besondere Farbe, die sehr dominiert, wirken kann!

dark green leaves with pink background
Wenig Farbe – viel Wirkung! Foto von Denisa Andreia auf Pexels.com

Spaß macht es auch, die gleiche Farbe in verschiedenen Umgebungen wie Natur, Architektur, Landschaft, Stadt und Porträt zu fotografieren. Wie verändert sich die Wirkung? Hier ein Beispiel mit der Farbe Rot – in unterschiedlichen Umgebungen und Lichtstimmungen:

Schaffe einen Farbtupfer und einen Blickfang, indem du deine Lieblingsfarbe umgeben von einem neutralen Farbton einfängst.

1. Nutze wenige – aber starke und intensive Farben

Nutze wenige, aber intensive Farben. Also als Tipp: Limitiere die Farben in deinem Foto, denn die meisten Fotos verlieren Wirkung bei viel Farbe. Hier habe ich beispielsweise nur grün und rot im Bild. Das Rot sticht dabei als Signalfarbe deutlich hervor.

2. Pastelltöne geben Ruhe

Farbe ist nicht nur kräftig und laut. Probiere das Gegenteil. Spiele mit ruhigen, erdigen, gelb-braunen Pastellfarben. Vielleicht fragst du dich: Was sind Pastellfarben? Pastellfarben meinen Farben mit hohem Weißanteil – also alle hellen, zarten Töne. Wenn ein kräftiges Gelb eine große Portion Weiß hinzu bekommt, so wird es ein zartes Gelb. Gleiches passiert mit Rot – mit einem großen Schuss Weiß wird es zu einem weichen Rosa.

3. Lass eine Farbe dominieren

Geh sparsam mit der Farbpalette um, sonst wird es „zu viel“. Entscheide dich für eine Hauptfarbe, so wird die Wirkung von deinem Foto entscheidend gewinnen. Probiere es mal aus und reduziere deine Komposition immer mehr. Dazu habe ich auch noch ein paar Tipps aufgeschrieben, wenn du Inspiration für deine Bildgestaltung in der Fotografie suchst.

4. Spiele mit Komplementärfarben

Spannend sind Komplementärfarben, die im Farbkreis gegenüberliegen, wie Rot und Grün oder Gelb und Blau.

Welche Farben komplementär zueinander arbeiten, kann man übrigens toll mit dem Adobe Color Wheel sehen. Kennst du das kostenlose Tool schon? Macht super viel Spaß!

Das Adobe-Farbrad kann verwendet werden, um eine Farbpalette zu erstellen und auch toll, um zusammenhänge zu erkennen.

5. Erkenne den Farbton

blueberry fruit on gray container
Foto von veeterzy auf Pexels.com

Für die Farbgestaltung ist der Farbton ist die Grundlage, in die du Farben unterteilen kannst, wie z. B. Rot, Grün und Blau. Hier haben wir Blau als Hauptfarbe. Ergänzt wird es durch Grau und Weiß.

6. Spiele mit Intensität und Sättigung

Unterscheide die Farbgebung in Sättigung und Intensität. Je nach Licht wirken Farben kräftig oder matt, flach oder ausgewaschen. Die Tageszeit und Lichtstimmung hat da großen Einfluss drauf. Hier im Foto, fotografiert am frühen Morgen bei Regen, wirken die Farben dumpf und bläulich.

Diese Wirkungen kannst du toll in Fotoprogrammen nachbearbeiten.

7. Reflektieren oder verschlucken

Farben können Licht reflektieren oder es mag auch den Anschein haben, dass diese fast verschluckt werden. Denke an das helle, leuchtende Blau einer Schwimmbecken-Wand – wo alles leuchtet – oder das satte, dichte Grün in einem Wald, wo das Licht kaum hindurch kommt.

8. Spiel mit Farben für einen spannende Komposition

Alle hier gezeigten Beispiele zeigen dir: Farbe in der Fotografie spielt eine große Rolle bei deiner Bildkomposition. Du kannst die Bild Komposition einsetzen, um Farben in deinen Fotos hervorzuheben. Du kannst den Blick des Betrachters auf die Farben lenken, indem du führende Linien, sich wiederholende Muster und die Drittelregel einsetzt.

Oder du kannst Farbe als Kompositionswerkzeug verwenden. Dabei hilft dir häufig der negative Raum, um der Farbe eine ordentliche Portion Wirkung zu geben. Diese kannst du zum Beispiel mit einen dominanten Farbe füllen.


Farbgestaltung: Welche Eigenschaften hat eine Farbe?

Hier leuchtet das Schiff im gelben Licht, während der blaue Nachthimmel es einbettet: Warme Farben haben das Phänomen, dass sie eher hervortreten und kühle Farben wie Blau und Grün zurücktreten.
ISO 100 | 47 mm | f5,6 | 0,3

Die Wirkung von Farbe ist genial: knallig, düster, grell, sanft und viel mehr. Doch wonach unterscheiden wir Farben eigentlich?

Farbton: Rot, Grün und Blau sind die Grund- oder Primärfarben. Sie lassen sich nicht durch Mischung anderer Farben erzeugen. Wenn du hingegen die Grundfarben mischst, erhältst du neue Farben.

Zudem unterscheiden wir warme und kühle Farben. Übrigens: Je mehr Blauanteile eine Farbe aufweist, desto kälter wirkt sie.

Helligkeit: Die Helligkeit beschreibt, wie dunkel oder hell eine Farbe erscheint. Denke an Hell- oder Dunkelblau. Der stärkste Helligkeits- unterschied ist der zwischen Schwarz und Weiß. Bunte Farben haben übrigens in Gelb und Violett den größten Unterschied.

Farbsättigung: Als Sättigung beschreiben wir die Intensität der Farbe. Diese Wirkung macht viel aus für deine Bildwirkung. Wirkt eine Farbe blass oder ausgewaschen, strahlend Blau und intensiv?

Kenne dir Wirkung einzelner Farbtöne. Denn Farbe kann einen großen Einfluss auf unsere Stimmung und dein Foto haben. Der gezielte Einsatz von Farbe zur Beeinflussung der Fotostimmung gibt deinem Bild zusätzliche Kraft und Bedeutung.

light love people woman
Magenta hat die Wirkung von Transformation, Nonkonformität – Foto von cottonbro on Pexels.com

Ein Lost Place – wie eine alte verlassene Lungenklinik verliert an Wirkung, wenn du diese zur Goldenen Stunde fotografierst. Hingegen in den frühen Morgenstunden im tristen grau/blau oder im nebeligen Licht lässt das Gemäuer kühl und geheimnisvoll wirken. Denn die kalten Blau/Weißtöne auf dem Bild führen dazu, dass ein Gefühl von Anspannung und Unbehagen erzeugt wird.

Beelitz-Heilstaetten-Berlin

Nachfolgend sind sieben Farben mit einigen ihrer zugehörigen Bedeutungen und Emotionen aufgeführt. Diese Assoziationen helfen uns, Farbe in der Fotografie für das visuelle Geschichtenerzählen zu verwenden.

So stehen die folgenden Farben häufig für gewisse Charakteristiken:

Rot – Energie, Aufregung, Leidenschaft, Wut.
Orange – Wärme, Glück, Begeisterung.
Gelb – Fröhlichkeit, Freundlichkeit, Kreativität.
Grün – ruhig, natürlich, Ausgeglichenheit, Wachstum.
Blau – Gelassenheit, Kälte, Traurigkeit, Vertrauen.
Lila – Spiritualität, Geheimnis, Luxus.
Magenta – Innovation, Transformation, Nonkonformität.

Spannend, oder? Versuche das doch auch mal auf die Wirkung deines Fotos zu übertragen.

William Eggleston – der Meister der Farbfotograf (Video)

Hier ein kurzes Video zu William Eggleston, dem der Meister der Farbfotograf.

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Oberlehrer
Oberlehrer
2 Jahre zuvor

Im unteren Teil des Artikels werden die Farben Rot, Gelb und Blau als Grundfarben genannt. Es sind aber doch Rot, Grün und Blau.

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