Woran du erkennst, ob du den falschen Weg einschlägst: Meine 10 größten Fehler als Fotografie-Anfänger

Beim Fotografieren lernen beginnt alles mit den ersten Schritten. In der Regel lernst du durch ausprobieren – Trial & Error. Vielleicht auch mal scheitern, die üblichen Fehler als Fotografie-Anfänger und es noch einmal zu versuchen. Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten und weitergehen. So war es jedenfalls bei mir. Aber es gibt ein paar Anfängerfehler, die du beim Fotografieren lernen vermeiden kannst. Hier meine 10 schönsten – ähhhm, ich meine überflüssigsten – Anfängerfehler als Fotografie-Einsteiger. Vielleicht findest du dich ja wieder? Welche sind dir noch passiert? Ich freu mich auf deine Kommentare.

Raus aus dem Automatikmodus

Vielleicht fotografierst Du als Fotografie-Anfänger noch im Automatikmodus. Das ist auch völlig okay. Genau dafür sind diese Einsteiger-Tipps perfekt. Du wirst merken, dass die Tipps dir helfen, um sofort Fortschritte in deiner Fotografie zu machen. Ich fotografiere seit einigen Jahren nun im Manuellen Modus.

Warum liebe ich den Manuellen Modus so? Ganz einfach: Wenn du manuell fotografierst, hast du die volle Kontrolle. Du kannst Geschichten erzählen, dynamisch, geheimnisvoll oder lebendig. Das beeinflusst du mit allen Parametern, die dir deine Kamera im manuellen Modus bietet.

Gegenlicht in der Fotografie - so machst du faszinierende Fotos
Gegenlicht ist als Anfänger immer eine Herausforderung.

Wenn du auch Lust hast raus aus dem Automatikmodus zu kommen, so möchte ich dich auch herzlich einladen, dir einmal meinen Online-Fotokurs für Anfänger anzuschauen. Da zeige ich dir, wie du im „Manuellen Modus“ und der Magie der Bildgestaltung tolle Fotos zauberst.


Nun aber lass uns startet in meine 10 größten Fehler als Fotografie Anfänger

Faszinierende Lichtstimmung zum ABend
Eines meiner wichtigsten Fotos letztes Jahr auf dem Weg zum Fotografieren lernen.
Ich merkte: Ich bin auf einem gutem Weg

Du kaufst dir eine Kamera, ohne zu wissen wie man sie benutzt

Genau so ging es bei mir los. Es gab ein paar erste Fotografie-Begriffe, die ich schon kannte. Mit diesem Halbwissen bin ich dann als Fotografie-Anfänger einfach los gezogen und habe mit meine erste Kamera gekauft. Cool, damit mal den Verkäufer löchern. 

Aber die erste Kamera-Anschaffung will gut überlegt sein. Es gibt einfach so eine überwältigende Auswahl an Kameras. Bridge, Spiegellos, Kompakt, Smartphone, Wechselobjektiv, Sensorgröße und so weiter.

In der Regel wird dich diese Kamera ein ganzes Stück lang begleiten. Hier findest du ein paar Tipps, die ich aus meinem letzten Kamerakauf gelernt habe.


Die Mega Speicherkarte, unformatiert

Grundlagen Deiner Kamera -  black and gray camera
Foto von Lisa auf Pexels.com

Eine Digitale Spiegelreflexkamera oder auch Systemkamera arbeitet mit einer SD-Speicherkarte. Es gibt günstige und teure. Es gibt schnelle und langsame. Es gibt riesige Gigabyte-Garagen und kleine SD-Karten.

Und es gibt den Hinweis „Card Read Error“. Oh je, der Horror, wenn du diese vielleicht erstmals nach einem Foto-Walk in das Laptop schiebst oder zurück in die Kamera steckst. Wie kannst dem vorbeugen? Bevor du die Karte erstmals nutzt, denke dran diese Karte zu formatieren. Das kennst du von neuen Festplatten. Das beugt beschädigten Dateien vor.

Und ich habe für mich als Fotografie-Anfänger damals gelernt: Ich brauchen keine 128 GB Mega-Riesen Speicherkarte. Das verleitet mich nämlich dazu tausende von Bildern auf meiner Karte zu horten. Lieber regelmäßig auf den Rechner überspielen und die Fotos von der Karte löschen.


Die ersten Nachtaufnahmen – und nur ein schwarzes Irgendwas

Ich habe bereits als Fotografie-Anfänger davon geträumt diese wundervollen Linien auf die Straße und in die Lichter zu zaubern. Aber als ich dann das erste Mal nachts draußen war, gab es nur großes Rauschen. Nichts hat geglänzt oder Linien gezogen. Dann habe ich den IOS Wert hoch gestellt. Muss doch irgendwie gehen, dass ich mehr sehen kann in der Nacht. Aber das war auch Fehlanzeige. Hier findest du übrigens ein paar Tipps für die wundervolle Disziplin der Nachtaufnahme und Langzeitbelichtung. So werden deine Fotos zu einem Erfolg mit Wow-Effekt.

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ISO 100, 3,2 Sekunden belichtet und dazu noch eine große Blende: Alles zu dunkel. Schade!

Dann mit etwas Übung und einem guten Grundlagenwissen über die Geheimnisse der Belichtungszeit bin ich irgendwann zu folgendem Ergebnis gekommen:

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Ein paar Jahre später klappte es schon viel besser mit der Langzeitbelichtung. Nachtfotografie fand ich schon immer echt beeindruckend – besonders bei solchen Standorten wie hier auf dem Hochhaus am Platz der Vereinten Nationen.

Von wegen eine ruhige Hand – alles verwackelt

In der Fotografie geht um den Faktor Zeit. Du bestimmst, wie lange du wie viel Licht auf den Sensor lässt. Auch wenn es nur der Bruchteil einer Sekunde ist, sobald du länger als 1/50 oder 1/40 einer Sekunde belichtest, wird dein Foto unscharf, denn dein Körper bewegt sich. Du atmest, zitterst und bewegst dich – ohne es zu merken.

Also versuche auch als Fotografie-Anfänger bereits dich mit einem Kamerastativ anzufreunden. Das steht stabil, während Licht auf deinen Sensor fällt.

Für gewisse Stimmungen brauchst du einfach eine längere Belichtungszeit – aber Vorsicht, dass es nicht verwackelt. Dazu ist eine Stativ wichtig!

Kleine Merkregel: Maximale Verschlusszeit (als Belichtungszeit) die du verwacklungsfrei aus der Hand „halten“ kannst, ist der Kehrwert aus dem Produkt von Brennweite und dem Crop-Faktor (crop = beschneiden) (Verlängerungsfaktor).

Ich fotografiere zum Beispiel mit einer 50mm Festbrennweite und meine Kamera hat einen Vollformat-Sensor: Somit sollte ich also nicht unter 1/50 Sek. in der Belichtungszeit gehen.


Äh, das sah doch auf dem Display so scharf aus?

In der Fotografie für Anfänger wirst du immer wieder feststellen: Mist, das Foto ist ja gar nicht scharf. Selbst wenn’s am Display scharf aussah. Gerade als Anfänger geht es mir immer wieder so.

Klar, ich vergesse den Fokus, vertraue der Kamera die Arbeit an. Doch was kann ich noch tun, für ein wirklich scharfes Foto? Die korrekte Ausrichtung ist wichtig und Autofokus-Systeme sind schnell verwirrt. Gegenlicht, schwache Kontraste und all das verwirrt den Autofokus.

Also suche dir eine klare Kante auf die du fokussieren kannst (als Portrait Fotograf fokussiere ich zum Beispiel die Pupille oder – wenn der Autofokus darauf nicht fokussiert, so wähle ich das Augenlied), stelle darauf scharf und drücke vorsichtig den Auslöser.

Mist, und auf dem Display sah es doch gestochen scharf aus … Hätte ich es nur noch einmal mehr kontrolliert!

Es gibt Situationen, in denen deine Autofokusfunktion in der Kamera ewig herum kurbelt (nicht nur als Kamera Einsteiger – auch andere stolpern über diesen Fehler beim fotografieren). Es gelingt dann einfach nicht mit dem scharf stellen – gerade bei Gegenlicht!

Hier ein mal ein paar Situation, die immer wieder schwer zu fokussieren sind:

• Sehr schwaches Licht
• Extremes Gegenlicht oder Reflexionen
• Schnee oder sehr helle Flächen
• Blauer, weiter Himmel

Mein Tipp für alle Fotografie-Anfänger:
Wenn die Kamera Probleme beim Fokussieren hat, kannst du entweder auf „manuell“ umschalten und den Fokus per Hand einstellen oder aber auf „One Shot“-Fokus umschalten. In diesem Modus fokussierst du auf etwas, das in ähnlicher Entfernung ist. Dann verschiebst du die Kamera auf dein Motiv. Lass deinen Auslöser beim Verschieben halb durchgedrückt und löse erst danach aus.

Oh, war mein ISO wirklich auf 6400?

iso-wert-tipps
ISO 3200 / 35 mm / f4 / 1/50 – Trau dich extreme ISO-Werte zu nutzen, statt kein Foto zu machen. Zur Rettung gibt’s immer noch Rauschunterdrückung oder Bildbearbeitung.

Ach, ist das wundervoll. Jede dunkele Ecke kann man zum leuchten bringen. Einfach den ISO-Werte schön hoch drehen und alles sieht super aus (Oft gemachter Fehler beim Fotografieren!). Nein!

Ein hoher ISO-Wert bringt immer mal auch das große Rauschen mit sich. Insbesondere in Landschaftsaufnahmen zur Dämmerung schaut das nicht so ideal aus. Versuche es eher über eine längere Belichtung zu lösen, statt mit dem ISO hoch zu gehen.

Aber warum rauschen Bilder eigentlich gerade im dunkeln bei hohen ISO Werten?

Auf dem Sensor deiner Kamera herrscht eine dauerhafte Grundspannung. Normalerweise „überdeckt” das Tageslicht diese Grundspannung. Zunehmende Dunkelheit macht sie sichtbar. Das geschieht insbesondere dann, wenn der Sensor nachts mit ISO 800 (oder höher) auf volle Leistung geschaltet wird. In dieser hochsensiblen Einstellung signalisierst du ihm: „Gib jedes noch so schwache Signal weiter, lieber Sensor.“ Leider fällt darunter auch die Grundspannung. Dieser Effekt macht sich in den dunklen Bereichen deines Fotos, die er eigentlich aufhellen soll, besonders bemerkbar. Daher ist dort das Rauschen deutlich stärker zu sehen als in den hellen Bereichen.

Und ein ganz wichtiger Tipp: Wenn du mit hoher ISO-Zahl fotografiert hast, so drehe den Wert danach wieder zurück. Nichts ist ärgerlicher als anschließend mit ISO 6.400 weiter zu fotografieren, ohne es zu merken – großer Anfängerfehler von mir 😉


Ach so, das geht bei mir alles automatisch

Ja, ja – die gute Automatik. Verlasse dich nicht immer auf Auto-ISO, Autofokus oder Auto-Weißabgleich. Die Kamera hat auch mal schlechte Tage. Schnee ist ihr zu hell, eine Gesicht vor dunkel Wand ist ihr zu dunkel. Das kann also insbesondere bei High-Key und Low-Key zur Herausforderung werden. Hier findest du ein paar Erfahrungen meiner ersten Gehversuche in High-Key und Low-Key.

Ganz wichtig: Beschäftige dich auch als Fotografie-Anfänger schon mit dem Wunder der Belichtungsmessung – das verändert deine Fotografie enorm!

Wenn du zu viel Licht in deine Kamera lässt, werden deine Fotos zu hell. Bei zu wenig Licht auf deinem Sensor wird möglicherweise dein Foto ein dunkler, grauer Einheitsbrei. Es wird Zeit, dass du dich mit diesem Helferlein, dem Belichtungsmesser, beschäftigst. Übrigens auch eine wichtige Lektion in meinen Online-Fotokurs für Anfänger. Denn den eine gute Belichtungsmessung hilft uns bei optimalen Kontrasten und Schattierungen für unsere echten Wow­-Fotos – und die wollen wir ja hinbekommen!


Licht? Ich hab doch einen Blitz!

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Spannende Lichtstimmung: Meine Übung für ein Outdoor Portrait mit Blitz mit Fotomodel Teresa

Licht macht dein Bild. Und ohne Licht kein Bild (einer der großen Fehler beim Fotografieren oder besser gesagt: Missverständnisse!) Insbesondere natürliches Licht macht ein Foto oft wundervoll. Wenn du mit natürlichem Licht fotografieren kannst, hast du viel gewonnen. Auch gegen das Licht zu fotografieren macht Spaß.

Also lasse den Blitz als Fotografie-Anfänger erst einmal bei Seite. Später kannst du damit noch viel machen – ich übe das derzeit nämlich sehr intensiv. Aber dafür musst du erst einmal mit dem so genannten Available Light zurecht kommen. Sonst kann es schnell zur Enttäuschung führen.


Immer schön mittig und alles rauf bekommen

drittelregel - Fotografie Anfänger
Drittelregel, Symmetrie und Bildgestaltung – lerne Theorie in spannende Praxis umzusetzen.

So habe ich angefangen. Gesicht in die Mitte, Haus in die Mitte und alles in die Mitte. Noch ein paar Schritte zurück, damit ich auch alles rauf bekomme. Puh, war das irgendwie, ähm, langweilig. Und verwirrend.

Mein Tipp:
Lerne das Gitter im (elektronischen) Sucher oder im Live-View kennen und lieben. Es hilft dir. Platziere deine Objekte und Motive im linken oder rechten Bilddrittel und gleich wirkt dein Bild spannender. Ich übe zudem auch gerade das weniger ist mehr. Hier ein paar Ideen für deine Bildgestaltung.


Ich weiß, dass ich super Fotos mache

Stolz und Eigenlob wird dich nicht immer weiter bringen. Naja, ich bin natürlich auch immer wieder stolz, wenn ein Foto mal gelobt wird oder ich Fotos irgendwo zeigen darf. Aber etwas Demut vor dem ein oder anderen Fehler beim Fotografieren und Respekt vor dem langen Weg noch viel lernen zu wollen, tut mir immer wieder gut. Denn es gibt noch viel zu lernen (und auszuprobieren) in der Fotografie.

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Juhu, das erste mal über 100 likes bei 500px. Ich freu mich. Aber ich sollte auch selbst mein größer Kritiker sein!

Hier findest du noch ein paar “Mist, was mache ich nur falsch” Fehler auf meinem Weg zum fotografieren lernen. Was ist bei dir so schief gelaufen auf deinem Weg zum bessere Fotos machen?

Video: 99% aller Fotografen machen diese 10 Fehler! Du auch?


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Hanna Adams

Danke für die Tipps zum Fotografieren. Mein Kumpel fotografiert richtig gerne und interessiert sich sogar für ein Mietstudio. Das hat mich hinter die Kamera gezogen. Gut zu wissen, dass man nicht immer alles mittig oder zentriert fotografieren sollte, um es spannender zu machen.

Anni

Hi,

ich habe vor ein paar Wochen deinen Blog entdeckt und bin schwer begeistert. Ich konnte einige Interessante Dinge lernen und lesen. Jetzt kann ich es kaum erwarten mich mit meiner Kamera auf die Lauer zu legen und die Theorie in die Praxis umzusetzen.

Weiter so.
lg Anni

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