Die Fotografie ist für mich, wie viele andere Kunstformen und Hobbys auch, eine Disziplin, die nicht nur Kreativität, sondern vor allem auch Geduld und Ausdauer erfordert. Bei einem Klavier würdest du auch nicht nach dem geheimen Trick suchen, mit dem du von jetzt auf gleich große Sonaten spielen kannst. Ebenso ist es bei der Fotografie. Es liegt nie an der Kamera, ob ein Foto wundervoll wird. Es ist wie beim Erlernen eines Musikinstruments oder einer neuen Sprache – der stete Tropfen höhlt den Stein. Diese Prozesse benötigen nun einmal Zeit, Engagement und vor allem die Bereitschaft, kontinuierlich zu üben und zu lernen. Ein Sportler muss täglich tranieren, um seine Fähigkeiten zu verbessern, und ein Schüler muss regelmäßig neue Worte und Grammatikregeln lernen und anwenden, um flüssig sprechen zu lernen.
Genauso ist es auch mit der Fotografie; sie verlangt ein beständiges Engagement und die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen und sich stetig zu verbessern. Doch sagst du da vielleicht völlig zu Recht: Woher soll ich die Zeit nehmen, um ständig zu üben? Ganz klar, ich verstehe dich.
Dazu habe ich hier einige Vorschläge, wie du Fotografie in deinen Alltag integrieren kannst:
Setze realistische Ziele
Beginne mit kleinen Zielen. Plane doch einmal zum Beispiel jede Woche mindestens ein besonderes Foto zu machen. So integrierst du die Fotografie schrittweise in deinen Alltag, ohne dich überfordert zu fühlen.
Nutze die täglichen Routinen
Dein täglicher Weg zur Arbeit oder der Spaziergang im Park können perfekte Gelegenheiten sein, um interessante Fotomotive zu entdecken. Wichtig ist es, deine Kamera immer bereit zu halten und auch dabei zu haben, um spontane Momente festzuhalten. Oft reicht auch das Smartphone, denn die machen bereits ziemlich tolle Fotos.
Widme feste Zeiten der Fotografie
Plane feste Zeiten in der Woche, in denen du dich ausschließlich deiner Fotografie widmest. Es kann früh am Morgen, während der Mittagspause oder an den Wochenenden sein. Und es reichen auch kleine Lerneinheiten – in meinen Online-Fotokursen plane ich da immer kleinen Lernmodule und Wochenaufgaben.
Experimentiere mit verschiedenen Umgebungen
Versuche, in verschiedenen Umgebungen zu fotografieren. Dein Zuhause, der Park um die Ecke, dein Vorgarten, der Wald um die Ecke – all das bietet dir eine Vielzahl von Motiven und Lichtverhältnissen.
Nutze Online-Ressourcen und Apps
Es gibt Apps und Online-Plattformen, die tägliche oder wöchentliche Foto Herausforderungen bieten. Auch in meinem Online-Fotokurs liefere ich dir jede Menge Input für deine Fotografie und zudem tolle, regelmäßige Fotoaufgaben.
Schaffe dir deine Arbeitsecke
Wenn möglich, richte einen kleinen Bereich in deinem Zuhause als Fotoecke ein. Es muss nicht groß sein; ein kleiner Bereich reicht aus, um mit verschiedenen Aufnahmen im Bereich Stillleben oder Makrofotografie zu experimentieren.
Teile deine Arbeit
Teile deine Fotos auf Social-Media-Plattformen oder Fotografie-Foren. Das Feedback und die Interaktion mit anderen können motivierend wirken und dir neue Perspektiven eröffnen.
Nimm an lokalen Fotografie-Gruppen teil
Tritt lokalen Fotografie-Gruppen oder Workshops bei. Dies kann eine großartige Möglichkeit sein, sich zu vernetzen, neue Techniken zu lernen und sich Zeit für deine Fotografie zu nehmen.
Schreibe dein Foto-Tagebuch
Ein Foto-Tagebuch hilft dir, deine Fortschritte zu verfolgen und Ideen für zukünftige Projekte zu sammeln. Es kann auch als wöchentliche oder sogar tägliche Erinnerung dienen, die Kamera zu benutzen.
Sei geduldig und konsequent
Super wichtig ist es, geduldig mit dir selbst zu sein. Fotografie ist ein Prozess, und es braucht Zeit, um deine eigene Stimme und deinen Stil zu finden.
Indem du Fotografie in deinen Alltag integrierst, schaffst du einen kreativen Freiraum für dich selbst. Es geht nicht darum, jeden Tag perfekte Fotos zu machen, sondern darum, den Prozess zu genießen und kontinuierlich zu lernen.
Business-Fotograf | Autor | Fototrainer
Ich liebe die Fotografie und darüber zu schreiben – und das mache ich auf diesem Fotoblog seit 2015 und gelegentlich als Gastautor mit Beiträgen in c’t Fotografie, fotoforum, DigitalPHOTO. Zudem gebe ich Fotokurse, schreibe Fotografie-Ratgeber und arbeite als selbstständiger Business-Fotograf in Berlin und deutschlandweit.