Der kreative Flow der Fotografie: Im magischen Einklang mit deiner Kamera

Der kreative Flow in der Fotografie ist, wenn du dich beim Fotografieren so wohl fühlst, dass alles andere irgendwie unwichtig wird. Das Wörtchen Flow ist ein Begriff, der eigentlich aus der Psychologie stammt. Er kommt übrigens aus dem Englischen und bedeutet „fließen, rinnen, strömen“. In einem kreativen Flow fließt du also dahin. Du bist in der Regel intrinsisch (also aus deinem Inneren) motiviert und ganz eins mit dem, was du tust. Klingt faszinierend, oder? Lass uns doch mal ein wenig näher anschauen, was da genau in uns passiert. Und was vielleicht auch wichtig ist, damit du zum einen in so einen Flow kommst. Es gibt dabei aber auch Dinge, die du beachten solltest.

In den Tunnel eintauchen: Kreativität durch Flow

Stell dir vor, du bist in einem Tunnel, und alles, was zählt, ist das, was du gerade machst. In der Fotografie wird dieses Gefühl oft als der kleine magische Schlüssel gesehen, um richtig kreativ zu werden und tolle Bilder zu machen. Flow ist mehr als nur Konzentration; es ist für mich eine Verbindung von Herz, Geist und dieser gewissen Fähigkeit (in unserem Falle die Fotografie).

Flow: Was ist das?

Als Flow wird ein Zustand beschrieben, in dem Zeit und Raum irrelevant werden, die Konzentration sich nur auf die Aufgabe richtet, und der Fotograf völlig in die Kunst der Fotografie eingetaucht ist. Es ist ein Zustand der Verschmelzung von Bewusstsein und Aktion, in dem kreative Entscheidungen instinktiv und mühelos getroffen werden.

Die Universität Ulm beschreibt es so passend mit den Worten, dass unter dem Flow-Erleben  das (Zitat) “tiefe, (selbst-)reflexionsfreie Aufgehen in einer Tätigkeit, bei hohem Engagement, hoher Konzentration und starkem Gefühl der Kontrolle über den Tätigkeitsverlauf” verstanden wird. 

Flow in der Fotografie: Ist das erstrebenswert?

Im Flow - Foto: Matt Hardy/unsplash
Kommst du in Flow? – Foto: Matt Hardy/unsplash

In der Fotografie kann uns der Flow-Zustand zu wundervollen und beeindruckenden Ergebnissen führen. Klar, wenn wir völlig in die Aufgabe eintaucht, ist die Verbindung zwischen uns als Fotograf und unserem Werk automatisch noch enger und fast schon intuitiv. Die Grundlagen der Fotografie kommen dabei aus dem Effeff und es entsteht Raum für echte Kunst und originellen Ausdruck.

Wie erreichst du den Flow-Zustand in der Fotografie?

Bist du als Fotograf im Flow? 
Foto: Trevor Brown/unsplash
Bist du als Fotograf im Flow?
Foto: Trevor Brown/unsplash
  1. Bereite dich vor:
    Lerne deine Kameraausrüstung kennen, dein Fotozubehör anzuwenden und die Grundlagen der Fotografie wie Blende und Belichtungszeit, damit du instinktiv arbeiten kannst, ohne über technische Details nachzudenken. Sonst wirst du immer wieder über ein kleines “wie geht das nochmal” in deinem Kopf stolpern. Wenn du zu Anfang in einem halbautomatischen Modus fotografierst, so kann das auch gut funktionieren.
  1. Schaffe die richtige Umgebung:
    Finde einen Ort, der dich inspiriert, und stelle sicher, dass du ungestört fotografieren kannst. Ich habe häufig meine Lieblingsmusik im Ohr und wandere dann so vor mich hin – sehr konzentriert und fokussiert.
  1. Wenn nötig: Setze klare Ziele:
    Definiere, was du mit deinen Fotos erreichen möchtest. Das kann ein Thema sein, eine kreative Aufgabe oder ein Fotothema. Zum Beispiel kann ein Fotothema sein: eine Farbe oder auch geometrische Formen zu fotografieren. Dazu habe ich viel in meinen Büchern oder auch in meinem Online-Fotokurs.
    Aber lasse auch Raum für Spontanität und kreatives Experimentieren.
  1. Betrachte Fehler als Lernchancen:
    Fehler passieren. Wenn du dich nicht von Fehlern entmutigen lässt, sondern sie als Möglichkeit siehst, zu wachsen, kannst du einfacher in den Flow-Zustand kommen.
  1. Übe regelmäßig:
    Wie bei jeder anderen Fähigkeit braucht auch der Start in den Flow-Zustand Übung und Geduld. Zuerst wird noch viel über den Kopf laufen, immer häufiger aber wird das Herz und die Intuition dich leiten und dann macht es noch mehr Spaß!

Der Flow eröffnet dir neue kreative Möglichkeiten

Foto: No Revisions/unsplash
Foto: No Revisions/unsplash

Der Flow in der Fotografie ist nicht nur ein interessantes psychologisches Phänomen, sondern ein wesentlicher Aspekt der kreativen Praxis. Es eröffnet uns eine Welt der Möglichkeit, in der die Grenzen zwischen uns und unseren Bildern verschwimmen und bestenfalls ordentlich Platz ist für den kreativen Ausdruck (auch wenn du möglicherweise sagst: Ich bin doch nicht kreativ). 

Durch Vorbereitung, Übung und Offenheit für einen kreativen Prozess können wir als Fotografen diesen wundervollen, außergewöhnlichen Zustand erreichen. Manchmal sogar unsere Bilder mit einem ganz eigenen Stil erschaffen.

Aber lass nicht alles außer acht

Wenn du völlig in den Flow-Zustand eingetaucht bist, kannst du dich so sehr auf das Motiv konzentrieren, dass du wichtige technische Aspekte wie die Kontrolle von Schärfe, Belichtung und vor allem Komposition vernachlässigst. 

Hier sind einige Dinge, die du bei deinem kreativen Flow berücksichtigen solltest:

Schärfe kontrollieren

Im Flow-Zustand ist es leicht, die Kontrolle über die Bildschärfe zu verlieren. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass das Hauptmotiv scharf ist (zumindest, wenn es gewünscht ist). So ist das Bild als Ergebnis auch zufriedenstellend.

Regeln beachten und brechen

Die Regeln der Bildgestaltung sind super hilfreiche Leitplanken. Aber im Flow-Zustand kannst du sie leicht vergessen (ist mir immer mal wieder passiert) oder absichtlich brechen (was dann auch okay ist – aber nur, wenn absichtlich gewollt), um kreativ zu sein. Es ist eine Balance, die Regeln zu kennen und wann man sie ignorieren kann, um ein interessantes Bild zu schaffen. Ein gutes Beispiel kann da zum Beispiel eine bewusste kreative Unschärfe sein.

Zeit und Umgebung

Im Flow-Zustand vergeht die Zeit wie im Flug (was ein so wundervoller Zustand ist). Doch du kannst die Kontrolle über die Zeit und deine Umgebung verlieren. Dies kann in der Landschaftsfotografie auch mal kritisch sein, wo sich die Lichtverhältnisse schnell ändern (und wir Zeit an einem Ort verbummeln). 

Auch kann es gefährlich werden. Denken wir zum Beispiel an die Lost Places Fotografie. Plötzlich ist da ein morscher Fußboden oder eine kaputte Treppe. Das stellt ein großes Risiko dar und der Flow kann dich unachtsam werden lassen.

Ethik und Verantwortung

Manchmal kann das Versinken in die Fotografie dazu führen, dass wir ungewollt gewisse ethische Verantwortung gegenüber den fotografierten Personen oder der Umwelt übersehen. 

Ich habe zum Beispiel den Vorsatz, keine Obdachlosen oder hilflosen Menschen zu fotografieren. Sollte ich aber in einem Flow bei meiner Streetfotografie sein, kann ich das möglicherweise vergessen. Da ist es wichtig uns immer mal wieder zu fragen, ob da noch alles im “grünen Bereich” ist.

Finde eine gute Balance 

Der Flow-Zustand kann eine super inspirierende Erfahrung sein, aber es ist wichtig, die Balance zu finden. Zu wissen, wann man sich dem Flow hingeben und wann man sich zurückziehen und die Kontrolle über die technischen und ethischen Aspekte der Fotografie übernehmen muss, ist entscheidend für den Erfolg als Fotograf.

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